Ergebnisse der Herbstauktion: Skulpturen und Möbel top
Mit einer Premiere startete SCHEUBLEIN Art & Auktionen in die Herbstsaison. Die 66. Kunstauktion fand erstmals nicht mehr freitags, sondern donnerstags statt. Der neue Auktionstag wurde gut angenommen: Der Saal war durchgehend voll besetzt, mehrere hundert Bieter waren zudem per Telefon und auf den Internet-Plattformen zugeschaltet. Spitzenlos der Auktion war ein elfenbeinerner Corpus Christi, der 28.000 Euro* erzielte. Er stammt aus dem Umkreis des in Augsburg tätigen Bildhauers Georg Petel (1601/02 – 1634). (mehr …)
Septemberauktion: Heiligenfiguren um 1500 – Zeitenwende in Holz
Im Blickpunkt bei den Skulpturen stehen neun überaus hochkarätige Heiligendarstellungen aus einer privaten Sammlung. Sie entstanden zwischen 1400 und 1520 diesseits und jenseits der Alpen und geben einen guten Einblick in die Entwicklung der plastischen Kunst an der Schwelle zur Neuzeit.
Auf dem Weg zur Renaissance: Ein italienischer Johannes der Täufer
Die norditalienische, knapp 140 cm hohe Figur Johannes des Täufers (Schätzpreis 10.000 Euro) entstand etwa zwischen 1480 und 1500. Die anatomisch präzise Darstellung von Gesicht und Oberkörper sowie des Lammes auf seinem Arm, aber auch die Ausarbeitung der Gewandfalten und seines Fellkleids weisen bereits deutlich in die Renaissance.
Seine noch nicht eindeutig ins Kontrapost gerückte Haltung dagegen lässt noch die Körperauffassung des späten Mittelalters nachhallen.
Eine anmutige Mondsichelmadonna
Ungefähr aus der gleichen Zeit stammt eine anmutige, süddeutsche Mondsichelmadonna (Schätzpreis 6.000 Euro), die noch deutlicher vom für die Hochgotik typischen S-Schwung geprägt ist.
Dem Jesuskind allerdings ist anzumerken, dass sich auch dieser Bildhauer bereits mit anatomischen Zusammenhängen beschäftigte.
Zwei Heilige mit spannender Geschichte
Zu den ältesten Objekten der Sammlung gehören zwei böhmische Figuren der beiden Apostel Petrus und Paulus von etwa 1400 bis 1430 (Schätzpreis 8.000 Euro), mit ihren Attributen jeweils auf einem Felssockel dargestellt. Der Kunsthistoriker Robert Suckale stellt die Skulpturen mit typisch böhmischen Gewandmustern aus der Zeit um 1400 in einen spannenden religionsgeschichtlichen Kontext: Die Art, wie beide das ihnen beigegebene Buch halten – nicht mit bloßen Händen, sondern mit den Falten ihres Gewandes –, erinnert an die Art und Weise, wie Priester das Allerheiligste berühren.
Aus diesen und weiteren Details schließt Suckale auf eine generelle Auffassung, „die romtreu sein will, ohne romhörig zu sein, die in der schlichten Gewandung frühchristliche Einfachheit anstrebt und die das Predigtamt betont. Diese Auffassung entspricht dem Reformstreben der Zeit um 1430, wie es sich einerseits in den Konzilien von Konstanz (1414 – 1418) und Basel (1431 – 1439) niederschlägt, andererseits in der Auseinandersetzung mit den Hussiten.“
Ikonographischer Sonderfall: eine Anna Selbdritt von 1520
Eine weitere ikonographische Besonderheit weist eine schwäbische Anna Selbdritt von etwa 1520 dar (Schätzpreis 7.000 Euro): Die ungewöhnlich geschlossen komponierte Figurengruppe zeigt ein Zwischenstadium zwischen der Darstellungsweise des Mittelalters, in der Maria nicht größer gezeigt wurde als das Christuskind, und neuzeitlichen Ansätzen, in denen Maria genauso groß ist wie ihre Mutter Anna.
Bei der vorliegenden Plastik hat Maria zwar bereits den Körper einer Erwachsenen, ist aber dennoch deutlich kleiner als Anna und reicht ihrem als Kleinkind abgebildeten Sohn einen Apfel.
Madonnen, Heilige – und zwei Reliefs
Die Geste des Apfel-Reichens findet sich auch in einer Thronenden Madonna von etwa 1400/1440 (Schätzpreis 2.000 Euro).
Die ausdrucksstarken Darstellungen der Heiligen Margarethe, Katharina (Schätzpreise jeweils 4.000 Euro) und Wolfgang (Schätzpreis 1.200 Euro) geben einen Einblick in die Stilistik süddeutschen Skulpturenschaffens um 1500.
Zwei Reliefschnitzereien mit Heiligen- oder Stifterfiguren (Schätzpreis 3.000 Euro), entstanden im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts in Süddeutschland oder im Alpenraum, runden die eindrucksvolle Auswahl ab.
Septemberauktion: Sir William Hamilton und die “Campi Phlegraei”
Neun mit Aquarell und Deckfarben kolorierte Radierungen des englisch-italienischen Künstlers Pietro Fabris (tätig 1740 – 1792) aus den “Campi Phlegraei” bieten nicht nur packende Darstellungen von Vulkanausbrüchen und erstarrten Lavaströmen, von südlich-bizarren Landschaften und zeitgenössischen Ausgrabungen antiker Stätten. Sie gewähren zugleich auch einen vielschichtigen Einblick in Themen und Ereignisse, die britische Adelige und Intellektuelle im ausgehenden 18. Jahrhundert faszinierten. (mehr …)
Septemberauktion: Adam, Lucas, Champion – die Vielfalt deutscher Malerei
Gut 60 Nummern umfasst bei der Auktion am 19. September die Kategorie der Gemälde nach 1800. Drei Highlights von Julius Adam II., Wilhelm Lucas und Theo Champion und zeigen beispielhaft, wie verschieden sich Künstler ausdrückten, obwohl alle gegenständlich arbeiteten und alle in einem Zeitraum von 35 Jahren geboren wurden. (mehr …)
Auktionsergebnisse vom 28. Juni: Altmeister, Gemälde nach 1800, Aktdarstellungen
Eine vermutlich auf das 15. Jahrhundert zurückgehende, venezianische Madonna mit Kind entwickelte sich zum Toplos bei den Alten Meistern. Deutlich zu erkennen ist auf dem Gemälde die Übergangssituation von der mittelalterlichen Kunstauffassung zur Renaissance: (mehr …)
Auktionsergebnisse vom 28. Juni: Porzellan, Silber, Varia
Über ein durchgehend großes Bieterinteresse konnte sich SCHEUBLEIN Art & Auktionen bei der sommerlichen Kunstauktion am 28. Juni freuen. Besonders gefragt waren Silber, Skulpturen, Möbel und Teppiche, bei denen von den angebotenen Objekten 75 Prozent und mehr verkauft wurden. Stücke, die sich – erwartungsgemäß oder überraschend – zu Spitzenlosen der gesamten Auktion entwickelten, gab es diesmal in so gut wie jeder vertretenen Kategorie. Das höchste Ergebnis insgesamt erzielte ein im Rahmen der Varia angebotenes Puppenhaus in Schrankform, das für 21.600 Euro* zugeschlagen wurde. (mehr …)
Im Blickpunkt am 28. Juni: Henri Lebasque
Der Frauenakt “Nu au collier de perles” (Schätzpreis 10.000 Euro) markiert das Highlight bei den Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das Bild gibt auch Einblick in das Spätwerk des in Südfrankreich ansässigen Postimpressionisten Henri Lebasque (1865 – 1937). (mehr …)
Im Blickpunkt am 28. Juni: Meissen zur DDR-Zeit
Beim Porzellan wartet in der Sommerauktion eine ganze Reihe von Raritäten: Objekte aus Meissen, die in der DDR-Zeit entstanden – um einem neuen Zeitgeschmack Rechnung zu tragen und devisenkräftige Käufer anzulocken. (mehr …)
Im Blickpunkt am 28. Juni: Plakate von Ludwig Hohlwein
Drei Plakate aus der Frühzeit des legendären Plakatkünstlers Ludwig Hohlwein (1874 – 1949) bilden nicht nur das Highlight der Kategorie Graphik bei unserer Sommerauktion. Sie geben auch einen packenden Einblick in die Anfänge der Reklamekunst in München. (mehr …)
Im Blickpunkt am 28. Juni: Fotografien von Douglas Kirkland
Im Rahmen der Kategorie “Kunst nach 1945” wartet bei unserer Sommerauktion ein ganz besonderes Highlight: drei Fotografien von Filmlegenden, aus der Hand eines Fotografen, der selbst zur Legende wurde: Douglas Kirkland. (mehr …)