Top-Ergebnisse der 36. Auktion (III)
Fuchs, Ex Voto und eine Bauernkommode
Die Highlights bei Skulpturen, Möbeln, Teppichen und Kunsthandwerk
Eine Bronze des Bildhauers Fritz Röll (1879 – 1956) entwickelte sich zum Spitzenlos in der Kategorie “Skulptur”: Sein aus der Jugendstilzeit stammender „Sandalenbinder“ von 1910 kletterte von einer Taxe von 1.500 Euro bis auf einen Zuschlagspreis von 6.000 Euro.
Gut entwickelten sich auch die insgesamt vier Metallplastiken des Wiener Universalkünstlers Ernst Fuchs (1930 – 2015). Sein Bronzenpaar „Daphne und Apoll“ kam für 2.000 Euro unter den Hammer. Seine „Silbersphinx“ erlöste 1.500 Euro.
Den größten Sprung machte „Maria Prophetissa“ aus dem Jahr 1991: Sie kletterte von 200 Euro Schätzpreis bis auf 1.200 Euro.
Weitere Resultate bei den Skulpturen

Erich Schmidt-Kestner: “Amazone mit Pferd”, patinierte Bronze, 27 x 20,5 x 9,5 cm. Ergebnis: 2.000 Euro.
Die Highlights beim Kunsthandwerk
Große Preissprünge konnten die Top-Objekte der Kategorie “Kunsthandwerk – Varia” verzeichnen. Ein hölzerner Opferstock mit schmiedeeisernen Beschlägen und Rosettendekor versechsfachte seinen Schätzpreis von 600 Euro und wurde nach einem packenden Bietergefecht für 3.600 Euro zugeschlagen. Das wohl süddeutsche, aus dem 17. oder 18. jahrhundert stammende Objekt ging in den Kunsthandel.
Ein schmiedeeisernes, aus dem süddeutschen Raum stammendes Gedenkkreuz aus dem 18. Jahrhundert kletterte von 250 auf 1.100 Euro.
Unter den Ex Voto konnten einige ihren Schätzpreis verdrei- und vervierfachen.
Zwei Beispiele:

Zwei Ex Votos mit dem Gnadenbild Maria Hilf, angesetzt für 150 Euro, wurden für 750 Euro zugeschlagen.
Die Toplose bei den Möbeln
Hier avancierte ein besonders aufwändig gearbeitetes Stück bäuerlicher
Handwerkskunst zum Spitzenobjekt: Die auf 1841 datierte, wohl aus Irschenberg
stammende Aufsatzkommode ging nach einem intensiven Bietergefecht für 3.400
Euro (Schätzpreis: 800 Euro) an einen privaten Besitzer.
Weitere Highlights:
Teheran bei Teppichen top
Mit einem Zuschlagspreis von 5.600 Euro avancierte ein Teheran-Teppich aus dem
frühen 20. Jahrhundert zum Spitzenlos in der Kategorie Teppiche. Das Stück, das zu
einem Schätzpreis von 1.400 Euro angesetzt war, ging in den Handel.
Dal Soles “Magdalena” ist Toplos der Frühjahrsauktion
Die Grisaille des Bologneser Barockmalers Giovan Gioseffo dal Sole (1654 – 1719) steigerte sich im Rahmen der 36. Kunstauktion am 24. März von 2.200 Euro Schätzpreis auf ein Ergebnis von 14.500 Euro. Das Ölbild in Grautönen steht in Zusammenhang mit einem Gemälde, das Dal Sole für die Kirche S. Maria Maddalena in Modena geschaffen hat, und das heute in der Galleria Estense in Modena gezeigt wird. Eine Entwurfszeichnung dafür befindet sich im Royal Collection Trust.
36. Kunstauktion generell sehr erfolgreich
SCHEUBLEIN Art & Auktionen konnte sich nach der gut fünfstündigen Auktion über einen sehr erfolgreichen Verlauf freuen. „Viele Objekte erlösten ein Vielfaches ihres Schätzpreises. In fast allen Kategorien konnten wir Highlights verzeichnen“, bilanziert Auktionatorin Nikola Scheublein. Sie führt das Münchner Familienunternehmen gemeinsam mit ihren Eltern Michael Scheublein und Martina Neumeister-Scheublein. Die gut fünfstündige Auktion fand vor durchwegs vollbesetztem Saal statt; beteiligt waren mehr als 600 Bieter, viele steigerten am Telefon mit.
Die Highlights bei den Altmeistern
Neben der Grisaille von Giovan Gioseffo Dal Sole wurden bei den Alten Meistern noch weitere Top-Ergebnisse verzeichnet.

Antoine Pesne (Nachfolge), Damenporträt, wohl Elisabeth Christine von Preußen, Ergebnis: 10.500 Euro.
Auch ein Gemälde aus der Nachfolge des preußischen Hofmalers Antoine Pesne (1683 – 1757) wurde in der 36. Kunstauktion für eine eindrucksvolle Summe zugeschlagen: Ein Damenporträt, das mit großer Wahrscheinlichkeit die Ehefrau Friedrichs II. zeigt, Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1715 – 1797), die große Teile ihres Lebens im Berliner Schloss Schönhausen verbrachte – mit dem Tod seines Vaters und seiner Thronbesteigung lebte Friedrich II. von seiner Frau getrennt.
Ihr Porträt, mit 4.000 Euro angesetzt, wurde in der Frühjahrsauktion für 10.500 Euro verkauft und ging an einen privaten Sammler.
Ebenfalls einen guten Preis erzielte ein Ölgemälde aus dem Umkreis des holländischen Tiermalers Govert Dircksz Camphuysen (1623/24 – 1642). Sein Bild “Der Viehmarkt” kam für 4.000 Euro unter den Hammer.