Ergebnisse der Auktion vom 28. November: sinotibetische Asiatika, Silber, Schmuck

Über 200 Positionen mit Schmuck und Uhren, eine Ölskizze des Landschaftsmalers Carl Rottmann, ein Aquarell von Max Liebermann sowie zahlreiche weihnachtliche Accessoires beim Kunsthandwerk sorgten bei der voradventlichen Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen für einen durchwegs voll besetzten Saal. Per Telefon und im Internet waren mehrere hundert weitere Bieter zugeschaltet. Auf das intensivste Interesse, vor allem auch bei den online Mitbietenden, stieß allerdings eine hochkarätige private Sammlung mit überwiegend religiösen Objekten aus dem sinotibetischen Raum. Sie sorgte durch die Bank für Top-Ergebnisse; bis auf ein einziges Objekt wurden alle 63 Positionen verkauft. (mehr …)

Nachlese zur Auktion vom 25.10.: Silber, Asiatika und eine venezianische Nacht

Unter intensiver Beteiligung von Bietern im Saal und im Internet verlief am 25. Oktober die Fundgrube-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Besonders großes Interesse rief dabei das Angebot an Silber, Schmuck, Glas und Porzellan hervor, die nahezu vollständig verkauft wurden. Viele Spitzenlose waren beim Kunsthandwerk und den Gemälden des 19. Jahrhunderts zu finden; gleich eine ganze Reihe an Top-Zuschlägen konnte die Kategorie Asiatika verzeichnen.

Toplos: Eine Holzstele mit Buddha und Fabelwesen

Hier wurde auch der insgesamt höchste Preis dieser Auktion erzielt: Eine große, geschnitzte Holzstele mit roter und goldfarbener Fassung, die einen Buddha, umgeben von Drachen und Fabelwesen zeigt, konnte ihren Schätzpreis verzehnfachen. Sie kletterte bis auf 6.300 Euro*, bevor der Hammer fiel.

Ebenfalls gefragt: Rotlack-Schnitzerei und Keramik

Eine chinesische Rotlackvase in Doppelkürbisform wurde für 4.800 Euro* zugeschlagen.

Rotlackvase. China. Doppelkürbisform mit Deckel. Blumen- und Vogeldekor. Ergebnis: 4.800 Euro*. 

Das aufwendig gearbeitete Objekt ist ein eindrucksvolles Beispiel für die berühmten, höchst kunstvoll gearbeiteten Schnitzlackarbeiten aus dem Reich der Mitte: Auf einen Trägerkörper werden unzählige Lacklagen aufgetragen, die in der Summe eine Tiefe von mehr als einem Zentimeter erreichen können. In diese Lackschichten werden dann mehrere Millimeter tiefe Muster und Figuren eingeschnitten, die sich zu einem reliefartigen Bild vereinen. Diese Technik verlangt von dem ausführenden Kunsthandwerker ungeheure Präzision, da Korrekturen praktisch unmöglich sind und ein einziges Abgleiten des Messers ein komplettes Werkstück verderben kann.

Große Deckelvase. Keramik, polychrom bemalt. Ergebnis: 1.500 Euro*.

Ein drittes Toplos der Kategorie Asiatika war eine große Deckelvase aus bemalter Keramik mit einem Fo-Hund als
Deckelknauf. Sie wurde für 1.500 Euro* verkauft.

Erleuchtung beim Kunsthandwerk

Im Blickpunkt beim Kunsthandwerk stand ein geschnitzter Elfenbein-Kerzenschirm, der seinen Schätzpreis mehr als verdoppeln konnte und fast 1.900 Euro* erlöste. Solche Diaphanien mit figürlichen Reliefdarstellungen, die vor Kerzen gestellt wurden und dann ein vielschichtiges, leuchtendes Bild preisgaben, wurden im Lauf des 19. Jahrhunderts sehr populär, nachdem bereits im späten 18. Jahrhundert erste Lichtschirme aus Porzellan gefertigt worden waren. Im Unterschied zu diesen waren Diaphanien aus anderen lichtdurchlässigen Materialien – wie etwa, beim vorliegenden Objekt, Elfenbein – erheblich plastischer ausgearbeitet und erfüllten nicht nur in hinterleuchtetem Zustand, sondern auch bei Tageslicht dekorative Zwecke.

Kerzenschirm, 19. Jh. Elfenbein, geschnitzt. Ergebnis 1.890 Euro*. Das Objekt kam in der Auktion am 25.10.19 bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen München zur Versteigerung.

Auch die als Motiv gewählte Schutzengel-Darstellung ist für derartige Kerzenschirme typisch: Sie zeigten meist fast naive, religiös inspirierte Szenen, wie sie der Geisteshaltung der Biedermeierzeit entsprachen. Das vorliegende Objekt ging in den europäischen Kunsthandel.

Eine Nacht in Venedig

Den besten Preis bei den Gemälden
erzielte eine nächtliche Venedig-Ansicht von Conrad Hoff (1816 – 1883).

Hoff Conrad Hoff Venedig Gemälde Auktion München Scheublein

Conrad Hoff (1816 – 1883), Nacht in Venedig. Ergebnis: 3.500 Euro*. Das Objekt kam in der Auktion am 25.10.19 bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen München zur Versteigerung.

Dem gebürtigen Schweriner fehlten in jungen Jahren die finanziellen Mittel, um seine Ausbildung an der Kunstakademie in Dresden abzuschließen; deshalb verdingte sich Hoff als Illustrator für Buchverlage und bei verschiedenen Auftragsarbeiten, unter anderem in Wien. Von dort aus unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Venedig. Die dort entstandenen Skizzen bildeten später die Basis diverser Venedig-Ansichten, gerne in nächtlicher Stimmung, wie beim vorliegenden Bild. Es wurde für 3.500 Euro* zugeschlagen.