Nachbericht zur Auktion vom 3. Juli (I): Fürstliches Silber / Bürkel-Gemälde / Rolex-Uhren

Trotz des aufgrund der Hygienerichtlinien stark reduzierten Saalpublikums stieß die Sommer-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen bei fast 500 Bietern auf reges Interesse. Neben den Teilnehmern vor Ort waren 60 Kunstfreunde per Telefon zugeschaltet. 230 Interessenten verfolgten die Auktion im Internet. Das Resultat: Ein zu fast 75 Prozent verkauftes Angebot. Besonders gefragt waren Objekte aus den Kategorien Schmuck, Fayence, Porzellan, Kunsthandwerk, Skulptur und Silber.

Das Toplos: eine prunkvoll verzierte Teegarnitur

Silber Wien 19. Jh Auktion Scheublein München

Teekanne und Zuckerdose aus dem Teeservice Alberts von Sachsen. An beiden Gefäßen ist die aufwendige Silberarbeit gut zu erkennen.

Letzterem Bereich war auch das Toplos der Auktion zuzuordnen: Eine prunkvoll reliefierte Garnitur zur Teezubereitung, die um 1846 in Wien angefertigt worden war. Das innen vergoldete Ensemble, bestehend aus einem Wasserkessel mit Rechaud, Teekanne, Milchkännchen und Zuckerschale war ein Geschenk des Leipziger Handelsstandes an Prinz Albert von sachsen und Carola von Wasa-Holstein-Gottorp anlässlich deren Hochzeit im Juni 1853.

Glückliche Heirat, Glück für das Land

Zwar wurde diese Vermählung in Sachsen eher kritisch gesehen – die Braut des Thronfolgers war so gut wie mittellos und hatte, weil sich ihre Eltern hatten scheiden lassen, einen denkbar schlechten Ruf. Prinz Albert aber berief sich auf Liebe auf den ersten Blick und hielt unbeirrbar an seiner Wahl fest – zum späten Glück auch seines Volkes: Carola gründete einen karitativen Verein und setzte im Schul- und Pflegebereich unzählige Impulse.

Wie oft sie das zur Hochzeit überreichte silberne Teeservice mit den geschnitzten Elfenbeingriffen tatsächlich benutzte, ist nicht überliefert. Der Bieter bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen jedenfalls konnte isch für die kunstvollen Silberarbeiten dermaßen begeistern, dass er das dreifache des Schätzpreises bot. Für 16.400 Euro* wurde die Tee-Garnitur schließlich zugeschlagen.

Zweites Toplos: Bürkels “Wandermenagerie”

Ein weiteres Höchstebot konnte Heinrich Bürkels “Menagerie bei der Wanderung über einen Pass” verzeichnen: Das Gemälde des Münchner Malers (1802 – 1869) kletterte bis auf 16.400 Euro*, bevor der Hammer fiel. Bürkel fertigte es 1862/63 an, auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Der auf Landschaften spezialisierte Künstler hatte in den zurückliegenden dreißg Jahren mehrfach Italien besucht und war auf einer dieser Reisen bei der Überquerung der Alpen vermutlich einer der zu jener Zeit populären Menagerien bei ihrem beschwerlichen Weg über die Berge begegnet.

Heinrich Bürkel: Menagerie bei der Wanderung über einen Pass. Ergebnis: 16.400 Euro*

Äußerst gefragt: Rolex-Uhren für Damen

Im Bereich Schmuck und Uhren richtete sich ein besonderes Interesse der Bieter auf zwei Rolex-Damenuhren des Typs Oyster Perpetual Datejust in 18 K GG. Ein Modell aus dem Jahr 1981 erlöste 4.500 Euro*. Die zweite Uhr, gefertigt im Jahr 1995 mit Indices, die mit Achtkantdiamanten besetzt sind, wurde für 5.000 Euro* zugeschlagen.

Links: Damenarmbanduhr Rolex Oyster Perpetual Dayjust, 1981, 18 K GG. Ergebnis 4.500 Euro*.
Rechts: Das gleiche Modell aus dem Jahr 1995 mit diamant-besetzten Indices. Ergebnis 5.000 Euro.*