Highlights der 47. Kunstauktion: Hinterglasbilder aus China
Im Blickpunkt bei den Asiatika steht eine 18 Positionen umspannende Sammlung mit höchst ungewöhnlichen Objekten: in China angefertigten Hinterglasbildern.
Von Europa ins Reich der Mitte
Mit ihr öffnet sich ein ganz besonderer Schatz. Denn die Hinterglastechnik ist eine der wenigen Kunstformen, die nicht aus Fernost nach Europa gelangten. Vielmehr wanderte sie in umgekehrter Richtung mit Spiegeln, Flachgläsern und jesuitischen Missionaren nach Osten und konnte ab dem 17. Jahrhundert im Reich der Mitte Fuß fassen.
Die Motive wandeln sich
Zunächst wurden die Bilder vor allem für den Export nach Europa hergestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber verbreiteten sie sich auch in China selbst als beliebter Wandschmuck. Entsprechend passten sich die Sujets und Malstile, die sich zuvor an europäischen Kriterien orientiert hatten, nun dem chinesischen Geschmack an. Beliebt waren erotische, aber auch literarische und mythologische Darstellungen.

Guanyin mit Kind, auf einem Qilin reitend. Position mit zwei Hinterglasbildern, China. Schätzpreis 200 Euro.

Zwei Hinterglasbilder: Junge Frauen mit Fächer. China, wohl 1. Viertel 20. Jh. Schätzpreis 120 Euro.
Schönheit und reiche Nachkommen
Des weiteren gab es Porträts von nach der Mode der Zeit gekleideten Frauen oder auch, auffällig häufig, kleine Knaben, die Früchte mit vielen Kernen essen. Das Motiv verhieß reiche Nachkommenschaft. Nicht umsonst bedeutet das entsprechende Schriftzeichen sowohl “Sohn” wie auch “Kern”.