Nachlese zur Auktion vom 25. März: Silber, Altmeister, Gemälde
Auch in weiteren Kategorien konnten ungewöhnliche und geschichtsträchtige Objekte während der Frühjahrsauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen beachtliche Preise erzielen.
Silber: Vogelgezwitscher und Mme Mère
In der Kategorie Silber gehörte eine wohl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angefertigte Singvogeldose zu den gesuchtesten Objekten. Sie erzielte 7.000 Euro*. Der hohe Preis, den die mit großer Wahrscheinlichkeit bei dem hierauf spezialisierten Schwarzwälder Unternehmen Karl Griesbaum gefertigten Spieldose erreichte, beruht nicht nur auf dem kunstvollen, mit winzigen Blasebälgern und einer die Tonhöhe modulierenden Pfeife ausgestatteten Spielwerk, sondern auch auf der minutiösen optischen Gestaltung der Dose mit Emailmalerei.
Ein weiteres Spitzenobjekt dieser Kategorie war eine Vermeil-Anbietschale aus einem Service von Napoleons Mutter Letizia Bonaparte, die Jean-Baptiste Claude Odiot zwischen 1806 und 1808 gestaltete. Für 4.600 Euro* ging das vergoldete Geschirrstück in den internationalen Kunsthandel. Ein paar Karaffen aus blauem Glas mit Silbermontierung (Frankreich, 19./20. Jh.), kletterten bis auf 9.500 Euro*.
Altmeister: Eine manieristische Madonna
Eine aus einem schottischen Adelssitz stammende „Madonna mit Kind und Johannesknaben“ aus der Hand des florentiner Manieristen Francesco Brini (1540 – 1586) entwickelte sich zum Toplos im Bereich Altmeister.
Im Lauf eines packenden Bietergefechts kletterte das in einem kunstvoll geschnitzten Goldrahmen angebotene Gemälde bis auf 12.100 Euro*, bevor der Hammer fiel. Es ging an einen privaten Sammler.
Gemälde des 19. Jahrhunderts: Landschaften punkten
Zwei Bilder des Chiemseemalers Joseph Wopfner (1843 – 1927) zeigten bei der Frühjahrsauktion im Bereich der Gemälde des 19. Jahrhunderts eine besonders interessante Entwicklung: Das in Öl auf Holz gemalte Bild „Fischer und Heuboot auf dem Chiemsee“, das das Bemühen der Anrainer zeigt, Fang und Heuernte zu sichern, bevor das bereits aufziehende Gewitter losbricht, erzielte 17.800 Euro*.
Eine für Wopfner ungewöhnliche Landschaft mit Fischern am Walchensee steigerte sich von 800 Euro Schätzpreis bis auf 3.600 Euro*.
Auch eine “Gewitterlandschaft” des Münchner Malers Eduard Schleich (1812 – 1874) gehörte mit einem erzielten Preis von 5.600 Euro* zu den Spitzenlosen in diesem Bereich.
* alle Preisangaben inkl. 27 % Aufgeld.