Vielseitige Waffen-Offerte bei der Auktion am 16.3.
Deutsche Helmbarten, ein persischer Khula Khud, sowie Krise aus Indonesien und Java stehen im Blickpunkt der Waffen-Offerte bei der 40. Kunstauktion. Besonderes Highlight aber ist eine Auswahl an Steinschloss-Pistolen.
Eine zündende Erfindung
Wer im 16., 17. Jahrhundert eine Handfeuerwaffe besaß, lebte deshalb noch lange nicht auf der sicheren Seite. Zwar hatten Leonardo da Vinci und andere Erfinder fieberhaft daran gearbeitet, die bislang übliche Zündung mittels einer Lunte durch eine erste, mechanisierte Zündvorrichtung zu ersetzen, das sogenannte Radschloss – die Mechanik machte es möglich, kleinere, weniger schwere Waffen zu bauen, und funktionierte zuverlässiger und witterungsunabhängiger als das Abfeuern einer Ladung mittels Zündschnur. Doch der Weisheit letzter Schluss war auch das Radschloss, bei dem ein im Vorfeld gespanntes Rad beim Zurückschnellen in seine Ausgangsposition einen Funken schlägt, der die Ladung entzündet, noch nicht. Die komplexe Mechanik verursachte horrende Herstellungskosten, fiel bei feuchtem Wetter gerne aus und stellte keineswegs eine stets einsatzbereite Waffe sicher, da sich ein lange vor dem Schuss gespanntes Rad auch gerne wieder lockerte. Deshalb setzte sich im Verlauf des 17. Jahrhunderts das Steinschloss aus, eine Mechanik, mit der auch die hier vorliegenden Schusswaffen ausgestattet sind.
Beim Betätigen des Auslösers schlägt der Hahn mit einem eingespannten Feuerstein auf einen Metallhebel, die Batterie, der zugleich mit dem Verschluss der mit Zündkraut befüllten Pfanne verschließt. Durch den Aufschlag öffnet sich zum einen die Pfanne, zum anderen entsteht ein Funke, der das Zündkraut entzündet und so das Abfeuern des Schusses einleitet. Varianten von Steinschlössern waren in ganz Europa und im nahen Osten verbreitet und blieben bis weit ins 19. Jahrhundert hinein im Einsatz, bevor sie von den heute noch gebräuchlichen Perkussionsschlössern abgelöst wurden.
Weitere Highlights der Waffen-Offerte