Ergebnisse der Herbst-Auktion

Highlights hatten in der Herbstauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 23. September
viele Kategorien zu verzeichnen – die Alten Meister und die Skulpturen ebenso
wie Möbel, Silber, Asiatika oder Gemälde des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das besondere
Augenmerk der insgesamt über 900 Mitbietenden im Saal, am Telefon und dem
auf vier Plattformen ausgeweiteten Onlineangebot jedoch lag auf einer gleich zu Beginn
aufgerufenen, 190 Positionen umfassenden privaten Weinsammlung. Sie verkaufte sich
komplett und erlöste insgesamt 520.000 Euro*.

Spitzenlos: Eine Flasche Romanée-Conti, 1999

Romanée-Conti 1999

Eine Flasche Romanée-Conti, Grand Cru, 1999. Ergebnis 24.000 Euro*

Das gute Ergebnis fußt auf der überaus hochkarätigen Zusammensetzung der Sammlung mit Schwerpunkt auf Weinen aus Bordeaux und Burgund. Nahezu alle prestigeträchtigen Weingüter dieser beiden Regionen waren vertreten – von den Châteaus Lafite-Rothschild und Mouton Rothschild über Haut Brion, Cheval Blanc und Petrus bis hin zur legendären Domaine de la Romanée-Conti.

Alle Top-Zuschläge für Weine der Domaine de la Romanée-Conti

Wie zu erwarten, erzielten die Grand Crus der nach dem Weingut benannten Monopollage die höchsten Preise: Eine Flasche Romanée Conti 1999 kletterte auf 24.000 Euro*, eine Flasche des 2000er-Jahrgang auf 20.500 Euro*, bevor der Hammer fiel. Der 1995er Romanée Conti wurde für 19.000 Euro* versteigert. Den gleichen Preis erzielten auch sechs Flaschen eines weiteren Grand Cru der Domaine de la Romanée-Conti, des Grands Échézeaux, Jahrgang 1996. Die Bouteillen gingen vor allem an Weingüter und in den Weinhandel. Den besten Preis bei den Bordeaux-Weinen erzielten drei Flaschen Petrus des Jahrgangs 2000, die für 14.000 Euro* den Besitzer wechselten.

* Alle Angaben der Zuschlagspreise inkl. Aufgeld (27%) und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.

Highlights Herbstauktion (II): Eine private Weinsammlung

Eröffnet wird die Herbstauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen mit einer  190 Positionen umfassenden, privaten Weinsammlung. Gerade in den bei Sammlern besonders begehrten Regionen Bordeaux und Burgund ist sie sowohl im Hinblick auf die vertretenen Châteaus wie auch auf deren beste Jahrgänge überaus prominent bestückt. Sie umfasst nicht wenige Wein-Legenden, die im maßgebenden Parker-Punktesystem mit der Bestmarke 100 Punkte vertreten sind.

Cheval Blanc 1928 Auktion München Scheublein

Zwei Flaschen Cheval Blanc, Grand Cru, 1928. Into neck bzw. Top Shoulder. Schätzpreis 2.400 Euro. 

Zum Start: Château Lafite-Rothschild

Als einleitendes Beispiel seien neun Flaschen des 1986er Premier Cru des Château Lafite-Rothschild (Schätzpreis 4.500 Euro) genannt, oder sechs Flaschen des Jahrgangs 2010 (Schätzpreis 1.800 Euro).

Lafite Rothschild 1985 Auktion München Scheublein

Neun Flaschen Chateau Lafite-Rothschild, Premier Cru. Jahrgang 1986. Into Neck bis Top Shoulder. Schätzpreis 4.500 Euro.

Ebenfalls prominent vertreten: Château Latour

Auch das ebenfalls in Pauillac direkt am Gironde-Ufer gelegene Château Latour wird in der Auktion mit absoluten Spitzenjahrgängen aufgerufen – darunter die mit jeweils 100 Punkten bewerteten Jahrgänge 1928 (Schätzpreis 80 Euro) und 2003 (Schätzpreis 2.800 Euro).

 

Chateau latour 1928 Auktion München Scheublein

Eine Flasche Grand Vin de Chateau Latour, Premier Grand Cru, 1928. Low Shoulder. Schätzpreis 80 Euro. 

Chateau Latour 1997 Auktion München Scheublein

Zwölf Flaschen Grand Vin de Chateau latour, premier Grand Cru, 1997. Into Neck. Schätzpreis 2.400 Euro. 

Das Auge des Künstlers: Château Mouton Rothschild

Mouton Rothschild 1982 Auktion München Scheublein

Sechs Flaschen Chateau Mouton Rothschild, Premier Grand Cru, 1982. Toup Shoulder bis Upper Mid Shoulder. Schätzpreis 3.000 Euro. 

Beim dritten in Pauillac ansässigen Weingut, Château Mouton Rothschild, kann die Sammlung neben dem mit 100 Parker Punkten bewerteten Jahrgang 1982 (sechs Flaschen, Schätzpreis 3.000 Euro) auch mit einer absoluten Rarität aufwarten: Einer Flasche des legendären Jahrgangs 1945 (Schätzpreis 2.600 Euro) mit seinem vom Bordelaiser Künstler Philippe Jullian (1919 – 1977) mit einem markanten V gestalteten Etikett.

Mouton Rothschild 1945 Auktion München Scheublein

Eine Flasche Chateau Motuon Rothschild, Premier Grand Cru, jahrgang 1945. Upper Mid Shoulder. Schätzpreis 2.600 Euro. 

Dieses sollte nicht nur ein Zeichen für den Sieg über die Nationalsozialisten setzen, sondern begründete zugleich die Tradition der von nun an jedes Jahr von einem anderen namhaften Künstler gestalteten Etiketten, die das Château bis heute fortführt.

Mouton Rothschild 1947 Auktion München Scheublein

Eine Flasche Chateau Mouton Rothschild, Premier Grand Cru, 1947. Low Shoulder. Schätzpreis 1.400 Euro. 

Besonders prominente Vertreter in dieser Hinsicht sind in der Auktion die Jahrgänge 1947 (Etikett von Jean Cocteau, eine Flasche, Schätzpreis 1.400 Euro), 1985 (Etikett von Surrealist Paul Delvaux, acht Flaschen, Schätzpreis 1.200 Euro), 1989 (Etikett von Georg Baselitz zum Berliner Mauerfall, zehn Flaschen, Schätzpreis 2.000 Euro) oder 2010 (Etikett von Kitsch-Künstler Jeff Koons, sechs Flaschen, Schätzpreis 1.400 Euro).

Mouton Rothschild 1985 Auktion München Scheublein

Acht Flaschen Chateau Mouton Rothschild, Premier Grand Cru, 1985. Upper Mid Shoulder. Schätzpreis 1.200 Euro. 

Mouton Rothschild 1989 Auktion München Scheublein

Zehn Flaschen Chateau Mouton Rothschild, Premier Grand Cru, 1989. Top Shoulder bis Mid Shoulder. Schätzpreis 2.000 Euro. 

Mouton Rothschild 2010 Auktion München Scheublein

Sechs Flachen Chateau Mouton Rothschild, Premier Grand Cru, 2010. Into Neck. Schätzpreis 1400 Euro. 

Mouton Rothschild 1987

Drei Flaschen Chateau Mouton Rothschild, Premier Grand Cru, 1987 mit Etikett des Schweizer Malers Hans Erni. Top Shoulder bis Upper Mid Shoulder. Schätzpreis 800 Euro. 

Château Margaux, Château Haut Brion und Petrus

Margaux 1986 Auktion München Scheublein

Zehn Flaschen Chateau Margaux, Premier Grand Cru, 1986. Into neck bis Top Shoulder. Schätzpreis 1.200 Euro. 

Haut-Brion 1997 Auktion München Scheublein

Zwei Flaschen Chateau haut-Brion, Premier Grand Cru, 1997. Schätzpreis 400 Euro.

Haut Brion 1990 Auktion München Scheublein

Zwei Flaschen Chateau Haut-Brion, Premier Grand Cru, 1990. Schätzpreis 600 Euro. 

Neben einer feinen Auswahl des flussaufwärts gelegenen Château Margaux, beispielsweise zehn Flaschen des mit 97 Parker-Punkten bewerteten Jahrgangs 1986 (Schätzpreis 1.200 Euro) oder des im mit Bordeaux verschmolzenen Städtchens Pessac-Léognan befindlichen Château Haut Brion (zwei Flaschen des mit 98 Parker-Punkten bewerteten Jahrgang 1990, Schätzpreis 600 euro) liegt ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung auf Bouteillen des Château Pétrus:

 

Petrus 1945 Auktion München Scheublein

Eine Flasche Petrus, Grand Vin, 1945. Upper Mid Shoulder. Schätzpreis 2.200 Euro.

Petrus 1947 Auktion München Scheublein

Eine Flasche Petrus, Grand Vin, 1947. Mid Shoulder. Schätzpreis 1.200 Euro. 

Hier werden jeweils eine Flasche der legendären Jahrgänge 1945 und 1947 angeboten (Schätzpreis 2.200 und 1.200 Euro), daneben je eine Flasche und eine Magnumflasche des 100-Parker-Punkte-Jahrgangs 1961 (Schätzrpeise 2.000 und 4.000 Euro) sowie drei Flaschen des ebenfalls die unüberbietbare Bewertung erzielenden Jahrgangs 2000 (Schätzpreis 3.500 Euro).

Magnum Petrus 1961 Auktion München Scheublein

Eine Magnumflasche Petrus Grand Vin, Jahrgang 1961. Upper mid shoulder. Schätzpreis 4.000 Euro. 

Weinlegende des Burgund: Domaine de la Romanée-Conti

Romanée-Conti 1999

Eine Flasche Romanée-Conti, Grand Cru, 1999. Schätzpreis 12.000 Euro. 

Auch im Hinblick auf Burgunderweine erweist sich die vorliegende Weisammlung als absolut hochkarätig: Besonders breit vertreten ist die überaus gefragte Domaine de la Romanée-Conti. Von ihrer besonders gesuchten Monopollage gleichen Namens sind unter anderem die Spitzenjahrgänge 1999 (Schätzpreis 12.000 Euro), 2000 (Schätzpreis 8.000 Euro), 2004 (Schätzpreis 6.000 Euro), 1995 (Schätzpreis 6.000 Euro) und 1988 (Schätzpreis 4.000 Euro) mit einer bzw. drei mal einer Flasche vertreten.

Romanée-Conti 2000

Eine Flasche Romanée-Conti 2000. Schätzpreis 8.000 Euro. 

Die ebenfalls zur Domaine gehörenden Lagen Richebourg und Grands Échézeux sind gleicherweise mit Bouteillen einiger Top-Jahrgänge (Schätzpreise zwischen 2.200 und 8.000 Euro) in der Offerte enthalten.

Bollinger James Bond Auktion München Scheublein

Sechs Flaschen Bollinger Brut, James Bond 007, 2002. Schätzpreis 300 Euro. 

Abgerundet wird das Angebot mit einer Auswahl an Jahrgangschampagnern, feinen Piemonteser Weinen, erlesenen Spirituosen sowie einem raren Madeira aus dem Jahr 1870 (Schätzpreis 1.200 Euro).

Verdelho Solera Auktion München Scheublein

Eine Flasche Verdelho Solera, Jahrgang 1870. Schätzpreis 1.200 Euro.

Bordeaux und Burgund: Das Chateau La Mission Haut-Brion und weitere Highlights der Wein-Offerte

Bouteillen des Chateau La Mission Haut-Brion vom Garonne-Südufer sowie einige Flaschen Grands Échézeaux der legendären Burgunder Domaine de la Romanée-Conti gehören zu den Highlights des Wein-Angebots der Frühjahrs-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 16. März. Speziell mit den Weinen aus Pessac-Léognan kann man auch in ein Stück bordelaiser Wein-Geschichte eintauchen.

La Mission Haut Brion Wein Auktion München Scheublein Art und Auktionen

Acht Flaschen Chateau La Mission Haut-Brion, Grand Cru, Jahrgang 1967, Schätzpreis: 1.200 Euro.

Die Amerikaner von Bordeaux

Was wäre wohl gewesen, wenn die Mutter des amerikanischen Investmentbankers Clarence Dillon (1882 – 1979) nicht französischer Abstammung gewesen wäre und ihrem Sohn weder ihr fließendes Französisch noch ein Faible für das französische Savoir Vivre mitgegeben hätte? Die Weinwelt, zumindest was Bordeaux betrifft, sähe heute vermutlich etwas anders aus.

Ein wegweisendes Faible

Denn Dillon kaufte im Zuge seiner frankophilen Passionen 1935 das Chateau Haut-Brion, seit Jahrhunderten eines der legendärsten Weingüter im Anbaugebiet Graves am Südufer der Garonne. Mit einer neu gegründeten Handlung für Spitzenweine in Bordeaux vereinte Dillon das Chateau zur Domaine Clarence Dillon. Deren Verwaltung legte er in die Hände seines Neffen Seymour Weller, der den Weltrang des Gutes weiter festigte.

Vorrang am “linken Ufer”

Den entscheidenden Schritt zu einer regelrechten Vormachtstellung am „linken Ufer“ von Bordeaux aber ging dann knapp fünfzig Jahre später Dillons ebenso oenophile wie lebenslustige Enkelin Joan (*1935), die die Leitung der Domaine 1975 übernahm und 1983 einen grandiosen Coup landete: Sie kaufte die an das Chateau Haut-Brion unmittelbar angrenzenden Chateaux La Tour Haut-Brion, Laville Haut-Brion und, als besonderes Juwel, La Mission Haut Brion.

La Mission Haut Brion Wein Auktion München Scheublein Art und Auktionen

Sechs Flaschen Chateau La Mission haut-Brion, Grand Cru. Jahrgang 1981, Schätzpreis 900 Euro. 

Alte Vielfalt

Heute werden die Lagen von La Tour Haut-Brion sowie die Weißweinlagen von Laville Haut-Brion nicht mehr für eigene Weine herangezogen gezielt benutzt, um La Mission Haut Brion noch stärker zu profilieren – die Ernten von La Tour Haut-Brion sind hauptbestandteil des Zweitweins von La Mission Haut Brion, die Weißweine, von denen nur ca. 8.000 Flaschen jährlich auf den Markt kommen, werden unter der Bezeichnung La Mission Haut-Brion Blanc abgefüllt.

La Mission Haut Brion La Tour haut Brion Latour Haut Brion Auktion München Scheublein

Von Links: Zwei Flaschen La Mission Haut-Brion, Jahrgang 1976, Schätzpreis: 300 Euro. Eine Doppelmagnum La Mission Haut-Brion, Jahrgang 1982, Schätzpreis 1.800 Euro. Vier Flaschen La Tour Haut Brion, Jahrgang 1983, Schätzpreis: 300 Euro. 

Die Weinofferte der Jubiläumsauktion bietet einen guten Überblick über den Charakter der Weine der drei letztgenannten Chateaux vor ihrer Übernahme durch die Domaine Clarence Dillon. Besonders prägnant: die Doppelmagnum La Mission Haut-Brion des Jahrhundert-Jahrgangs 1982 .

Latour La Tour Haut Brion Auktion München Scheublein

Sieben Flaschen Chateau La Tour Haut-Brion, Grand Cru, Jahrgang 1980, Schätzpreis 500 Euro. 

Latour La Tour Haut Brion Auktion München Scheublein

Sechs Flaschen Chateau La Tour Haut-Brion, Grand Cru, Jahrgang 1966, Schätzpreis 600 Euro. 

La Ville Haut Brion Laville Haut Brion Auktion München Scheublein

Sieben Flaschen Chateau La Ville Haut-Brion, Cru Classé de Graves, Jahrgang 1982, Schätzpreis 800 Euro.

La Ville Haut Brion Laville Haut Brion Auktion München Scheublein

Vier Flaschen Chateau La Ville Haut-Brion, Cru Classé de Graves, Jahrgang 1981, Schätzpreis 600 Euro. 

Weitere Highlights beim Wein

Romanée Conti Grand Echezeaux Auktion München Scheublein

Domaine de la Romanée-Conti, Grand Échezéaux,: Eine Flasche, Jahrgang 1969, Schätzpreis 300 Euro, sowie fünf Flaschen, Jahrgang 1971, Schätzpreis 2.000 Euro.

Romanée Conti Grand Echezeaux Auktion München Scheubl

Domaine de la Romanée-Conti, Grand Échezéaux,: Sieben Flaschen, Jahrgang 1976, Schätzpreis 2.800 Euro. 

Wildwest, Winter und edler Wein: Ein Rückblick auf das Auktionsjahr 2017

Wenn es um sein absolutes Highlight des Auktionsjahrs 2017 geht, braucht Michael Scheublein , Geschäftsführer von SCHEUBLEIN Art & Auktionen, nicht lange zu überlegen: Das sensationelle Ergebnis von Carl Ferdinand Wimars Gemälde “Indianer mit Pferden” – verkauft für 144.900 Euro* – hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Doch das überragende Resultat war für Scheublein lediglich der Höhepunkt eines insgesamt erfolgreichen Auktionsjahrs, in dessen Verlauf die Palette des ohnehin breiten Angebots des Hauses noch um eine weitere Kategorie erweitert worden war: Wein.

Wimar bestes Ergebnis bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts

Das Gemälde, das in der Auktion vom 30. Juni so hoch geklettert war, war eine kleine Version von Wimars berühmtem Gemälde “The Captive Charger”, das heute im Louisiana Museum of Art zu besichtigen ist. “Einzigartige Themen liefern eben einzigartige Ergebnisse”, weiß Michael Scheublein aus seiner langjährigen Erfahrung. Und hierin nimmt das Bild des Deutschamerikaners Carl Ferdinand Wimar (1828 – 1862) gleich in mehrerlei Hinsicht eine Sonderstellung ein: Es repräsentiert nicht nur die Perspektive, mit der die USA des mittleren 19. Jahrhunderts auf die amerikanischen Ureinwohner blickten, es entführt den Betrachter auch auf Anhieb in die Welt von Lederstrumpf, Winnetou und Old Shatterhand.

Wimar Karl Ferdinand Charles, Captive Chargers, Ölstudie mit Indianern und Pferden, aus dem Angebot der Juni-Auktion von Scheublein Art & Auktionen München

Carl Ferdinand “Charles” Wimar, Indianer zu Pferde: Detail mit Waffen und Federschmuck

Wimar Karl Ferdinand Charles, Captive Chargers, Ölstudie mit Indianern und Pferden, aus dem Angebot der Juni-Auktion von Scheublein Art & Auktionen München

Carl Ferdinand “Charles” Wimar, Indianer zu Pferde: Detail mit von Wimar verwendeter indianischer Originalkleidung.

Italien und Niederlande top bei den Altmeistern

Alte Meister Niederlande Winterlandschaft Auktion München

Robert Griffier, “Das Eisvergnügen”. Erzielter Preis am 30.6. 2017: 50.400 Euro*

Bei den Altmeistern war es ebenfalls die Juni-Auktion, die besonders für Aufsehen sorgte: „Das Eisvergnügen“, eine vielfigurige Winterlandschaft des in England geborenen niederländischen Landschaftsmalers Robert Griffier (1675 – 1760), war ursprünglich mit 28.000 Euro angesetzt gewesen und wechselte schließlich für 50.400 Euro* den Besitzer.

Altmeister Toplos dal Sole Scheublein

 Giovan Gioseffo dal Sole: Magdalena. Ergebnis: 18.270 Euro*

Bereits im März war Giovan Gioseffo Dal Soles „Maria Magdalena“ mit einem exzellenten Ergebnis unter den Hammer gekommen. Die in Öl auf Leinwand gemalte Grisaille des Barockmeisters (1654 – 1719), die die Gefährtin Jesu als Büßerin zeigt, erzielte 18.270 Euro*.

Bei Sammlern sehr gefragt: Glas und Wein

Murano / Façon de Venise, Kelchgläser Auktion Scheublein München

Ein Highlight der Glassammlung in der September-Auktion: Zwei Kelchgläser, Venedig  bzw. Façon de Venise. Sie wurden in einer Position versteigert und erlösten 5.290 Euro*.

Für viele Sammler, vor allen Dingen von Silber, Kunsthandwerk und Glas, markierte die September-Auktion den Höhepunkt des Auktionsjahres bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Darin wurde eine umfassende Privatsammlung versteigert, die unter anderem 215 hochkarätige Positionen mit Glas enthielt. Das Bieter-Interesse an den Glasobjekten war so groß, dass 88 Prozent abgesetzt werden konnten. Die Glassammlung konnte sich von einem Gesamtschätzpreis von 50.000 Euro bis auf einen Wert von 94.500 Euro* steigern.
Auch die Dezember-Auktion wartete mit einem herausragenden Glas-Objekt auf: Eine Flasche aus braunem Glas, süddeutsch, 18. Jahrhundert, wurde für 6.550 Euro* zugeschlagen.

Glas Auktion Scheublein München Auktionsergebnisse

Die Flasche aus braunem Glas, Süddeutsch, 18. Jahrhundert, wurde in der Dezember-Auktion für 6.550 Euro* zugeschlagen.

Mit fulminanten Ergebnissen reüssierte in der Juni-Auktion auch die neu ins breite Angebot von SCHEUBLEIN Art & Auktionen aufgenommene Kategorie Wein. Vor allem diverse Positionen mit Bouteillen der berühmten Domaine de la Romanée-Conti wurden intensiv beboten. Den höchsten Preissprung verzeichnete eine Flasche Romanée Conti Jahrgang 1971, angeboten mit einer Flasche Pommard, Auxey Meursault Jg. 1985. Sie erzielte 10.800 Euro.* Vor allem bei Privatleuten stieß die Wein-Offerte auf äußerst großes Interesse.

Domaine Romanée-Conti, Grand Échezéaux, Jahrgang 1966, 1976 und 1978, angeboten von Scheublein München in der Auktion vom 30. Juni 2017

Hochgeschätzte Debütanten: Bouteillen der Domaine de la Romanée-Conti. Hier: Sechs Flaschen Grand Échezéaux, zugeschlagen für 4.900 Euro*

Mit Slevogt in die Moderne

Max Slevogt, Pfalz, Neukastel, Auktion München

Max Slevogt, „Pfälzer Landschaft“, Ergebnis: 22.680 Euro*

Bei der Kunst an der Wende zur Moderne war ein weiterer Höhepunkt des Auktionsjahrs 2017 zu verzeichnen. Am 30. Juni kam eine Ölskizze des deutschen Impressionisten Max Slevogt (1868 – 1932) unter den Hammer. Das Bild einer Pfälzer Landschaft aus der „Neukasteler Periode“ des Malers wurde für 22.680 Euro* verkauft.

Sehr gesucht: Objekte des Münchner Jugendstil

Henry Helbig Ernst Haiger Möbel Jugendstil Auktion München Scheublein

Sessel und Tagesbett des Architektenduos Henry Helbig / Ernst Haiger. Ergebnis: 7.300 Euro*

Hoch in der Bietergunst standen im zurückliegenden Jahr auch Objekte aus der Zeit des Münchner Jugendstil. Ein Armlehnsessel und ein Tagesbett des Architektenduos Henry Helbig (1872 – 1943) und Ernst Haiger (1874 – 1952), die das Gesicht dieser Epoche in der Architektur der Isarmetropole entscheidend mitprägten, wurden für zusammen 7.300 Euro* verkauft. Ein vom Münchner Gestalter und Architekten Richard Riemerschmid (1868 – 1957) entworfenes, für das bis heute bestehende Juwelier- und Silberhaus Carl Weishaupt ausgeführtes 71-teiliges Besteck von 1911/12 erlöste 10.080 Euro*

Auktionsergebnisse Silber Auktion München Scheublein

Besteck für acht Personen, 71tlg., Entwurf: Richard Riemerschmid, 1911 / 12; Ausführung für Carl Weishaupt, München. Ergebnis: 10.800 Euro*

Highlights beim Silber: Gefäße mit Tradition

Wie sehr die Gefäßform des Deckelhumpens die deutsche Schmiedekunst über Jahrhunderte prägte, beweisen die beiden Spitzenlose der Kategorie Silber: Ein Ende des 19. Jahrhunderts entstandener großer Deckelhumpen im Stil des Historismus erzielte am
1. Dezember 10.710 Euro*. Über 200 Jahre älter ist der Augsburger Deckelhumpen aus der Hand von Ismael Thelott, der in der September-Auktion für 8.820 Euro* unter den Hammer kam.

Auktionsergebnisse Deckelhumpen Auktion München Scheublein

Ein großer Deckelhumpen aus der Zeit des Historismus erzielte 10.710 Euro*

Augsburger Silber Deckelhumpen Auktion München

Ein Deckelhumpen von Ismael Thelott,  Augsburg, um 1669 – 1673, wurde am 22. Sseptember für 8.820 Euro* versteigert.

Möbel und Einrichtung: Aus der Welt des Barock

Barockschrank Auktionsergebnisse Scheublein Art & Auktionen München, Kategorie Möbel

Bestverkauftes Los bei der Weihnachtsauktion von Scheublein Art & Auktionen München: Ein Barockschrank, wohl deutsch, 18. Jahrhundert. Er erzielte 14.490 Euro*

Das Jahres-Highlight bei den Möbeln wurde in der Dezember-Auktion versteigert: Ein Barockschrank mit Faden- und Bandeinlagen sowie Brandmalerei wechselte für 14.500 Euro* den Besitzer. Eine Bamberger Stutzuhr von Leopold Hoyss (1711 – 1797) und Georg Schmitt (1754 – 1830) war das herausragendste Objekt der Kategorie „Einrichtung“. Sie brachte in der September-Auktion 10.710 Euro* ein.

Toplose aus weiteren Kategorien

Auktion Ergebnis Skulptur Röll

SKULPTUR: Bronze “Sandalenbinder” von Fritz Röll (1879 – 1956). Zugeschlagen am 24. März für 7.560 Euro*

Auktion Ergebnis Teppich Teheran

TEPPICHE: Teheran, frühes 20. Jhd. Zugeschlagen am 24. März für 7.060 Euro*.

Musikautomat Paris Auktion München

KUNSTHANDWERK/ VARIA: Musikautomat „Kaffee trinkender Mohr“, Paris, Anfang 20. Jahrhundert. Zugeschlagen am 30. Juni für 10.080 Euro.*

Asiatika Auktion Scheublein München Lama Tibetochinesisch

ASIATIKA: Sitzender Lama, vergoldete Bronze, 18. Jahrhundert. Zugeschlagen am 30. Juni für 10.800 Euro.*

Frankenthal Jagdfrühstück

PORZELLAN:
Figurengruppe „Das Jagdfrühstück“, Manufaktur Frankenthal, um 1767 nach einem Modell von Carl Gottlieb Lück. Zugeschlagen am 24. März für 5.670 Euro.

Liebermann Tuschzeichnung Graphik Auktion Ergebnisse

GRAPHIK: Tuschzeichnung „Reiter und Reiterin“ von Max Liebermann, zugeschlagen am 24. März für 10.080 Euro*.

 

 

Ergebnisse der Juni-Auktion (II): Wein und Asiatika

Die bei der Juni-Auktion 2017 erstmals vertretene Kategorie Wein gehörte auf Anhieb zu einer der Rubriken, bei denen die größten Steigerungen zu verzeichnen waren. Auch eine Gruppe tibetischer und tibetochinesischer Statuen aus feuervergoldeter Brone erzielten Top-Ergebnisse.

Spitzenresultate für Weine der Domaine de la Romanée-Conti

Domaine Romanée-Conti, Jahrgang 1971, Pommard Jahrgang 1985 Auktion München

Eine Flasche Romanée-Conti Grand Cru der Domaine de la Romanée-Conti, Jahrgang 1971, verkauft zusammen mit einer Flasche Pommard, Auxey-Meursalt, Jahrgang 1985, Ergebnis: 10.080 Euro*

Domaine Romanée Conti, La Tâche, Jahrgang 1976, Jahrgang 1978, Auktion München Scheublein

Domaine Romanée Conti, Drei Flaschen La Tâche, davon zwei Flaschen aus dem Spitzenjahrgang 1978, eine aus dem sehr guten Jahrgang 1976. Ergebnis: 6.050 Euro*

Domaine Romanée Conti, Richebourg, Jahrgang 1976 und Jahrgang 1978, angeboten von Scheublein München in der Auktion vom 30. Juni 2017

Domaine Romanée Conti, Vier Flaschen Richebourg, Zwei Flaschen des Spitzenjahrgangs 1978, zwei Flaschen des sehr guten Jahrgangs 1976. Ergebnis: 5.420 Euro*

Domaine Romanée-Conti, Grand Échezéaux, Jahrgang 1966, 1976 und 1978, angeboten von Scheublein München in der Auktion vom 30. Juni 2017

Domaine de la Romanée-Conti, Sechs Flaschen Grand Échezéaux. Zwei Flaschen des Spitzenjahrgangs 1978, drei Flaschen des sehr guten Jahrgangs 1978 und eine Flasche des guten bis sehr guten Jahrgangs 1966. Ergebnis: 4.915 Euro*

Top-Ergebnisse für Asiatika aus Tibet

Das am höchsten bebotene Los bei den Asiatika war ein nur 16,5 cm hoher Sitzender Lama aus dem tibetochinesischen Raum, der wohl aus dem 18. Jahrhundert stammt. Die in vergoldeter Bronze gearbeitete Figur zeigt einen Lama im Meditationssitz auf drei unterschiedlich gemusterten Kissen, über die ein Teppich gebreitet ist. Links und rechts der Arme ragt je eine Lotusblüte auf, deren Stielende in den Händen des Lama liegt. Die Statue erlöste 10.080 Euro.*

Asiatika Auktion Scheublein München Lama Tibetochinesisch

Highlight der Asiatika: Ein sitzender Lama, tibetochinesisch, wohl 18. Jahrhundert.  Auktionsergebnis: 10.080 Euro*

Acala, Tibet, Asiatika, Scheublein Art & Auktionen München

Ebenfalls einen Spitzenpreis erzielte ein Acala (?), Tibet, wohl 19. Jahrhundert. Bronze, vergoldet, mit Türkiseinlagen und Resten roter und blauer Bemalung. Die Statue stellt eine zornvolle Schutzgottheit mit drei Augen und einer Krone dar, die mit dem rechten Fuß und dem linken Knie auf zwei Menschenleiber tritt. Sie wurde für  6.050 Euro* verkauft.

Bodhisattva / Caturbhuja Manjushri, Tibet. Asiatika, Scheublein Art & Auktionen, München

Caturbhuja Manujushri, Tibet, wohl 19. Jh., Bronze, vergoldet. Versteigert in der Kategorie Asiatika am 30.06.2017 bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen, München. Ergebnis: 4.160 Euro*

Buddha Shakyamuni, Kategorie Asiatika, Auktion 30. Juni 2017, Scheublein Art & Auktionen München

Buddha Shakyamuni, Bronze, vergoldet, versteigert in der Kategorie Asiatika bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen, München. Ergebnis: 3.780 Euro*

Highlights der Juni-Auktion (II): Wein-Legenden

Die Kategorie Wein taucht nur selten auf in einem Katalog von SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Doch wenn sie es tut, dann eindrucksvoll – wie im Fall einer Sammlung rarer Bouteillen vor allem aus Burgund und Bordeaux, die am 30. Juni versteigert wird.
Gleich mit vier Positionen ist dabei die legendäre Domaine de la Romanée-Conti vertreten, die als eines der besten Weingüter der Welt gilt. Darunter sind u.a. sechs Flaschen der Lage Grand Échezéaux der Jahrgänge 1966, 1976 und 1978 (oben), die zusammen zu einem Schätzpreis von 1.500 Euro angeboten werden.

Domaine de la Romanée Conti, Romanée-Conti, Wegkreuz

Steinernes Wegkreuz an der Monopollage Romanée-Conti, nach der das Weingut benannt ist. Foto: Michal Osmenda/Wikimedia Commons

Das Weingut geht bis auf das 13. Jahrhundert zurück, als Benediktiner-Mönche hier einen Weinberg anlegten. Ob sie wussten, in welch exquisite Lage sie ihre Rebstöcke pflanzten? Gut möglich: Wein aus dem Burgund war bereits zur Zeit des Römischen Imperiums begehrt. Doch wenige Flecken wurden – und blieben – so berühmt wie die Weinberge der Domaine de la Romanée-Conti, die sich bis Mitte des 17. Jahrhunderts in Besitz der Kirche befand und seit 1794 ihren heutigen Namen trägt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das Gut in Besitz der Familie de Villaine.

Romanée-Conti Auktion München

Der Sitz der Domaine de la Romanée-Conti. Foto: Arnaud 25 / Wikimedia Commons

Dass die Domaine de la Romanée-Conti bis heute als eines der besten Weingüter der Welt gilt, liegt auch an ihren Lagen: La Tâche, Richebourg, Grand Échezéaux, oder die namensstiftende Monopollage Romanée Conti. Lediglich 450 Kisten Wein pro Jahr werden von letzterer produziert, stets nach der Maxime, dass der Erzeuger nur eine Mittlerfunktion hat zwischen Boden und Wein, und jedes Eingreifen nach Möglichkeit unterlässt.

Romanée-Conti Auktion München

Herbstlicher Weinberg der Domaine de la Romanée-Conti mit Blick auf das Örtchen Nuits Saint-Georges. Foto: Arnaud 25/Wikimedia Commons

Doch je mehr sich der Produzent zurücknimmt, desto größer ist der Einfluss der klimatischen Bedingungen. Nur wenige Jahrgänge erlangen deshalb absoluten Topstatus – wie bei den Rotweinen des Burgund die Jahre 1978 oder 1985 – oder gelten zumindest als sehr gute Jahrgänge, wie 1966, 1971 und 1976. In den vier Positionen, die in der Auktion am 30. Juni mit Weinen der Domaine de la Romanée-Conti aufgerufen werden, sind sämtliche dieser Jahrgänge vertreten.

Domaine Romanée Conti, La Tâche, Jahrgang 1976, Jahrgang 1978, Auktion München Scheublein

Von den zusammen angebotenen drei Flaschen La Tâche stammen zwei aus dem Spitzenjahrgang 1978 und eine aus dem sehr guten Jahrgang 1976. Der Schätzpreis liegt bei 900 Euro.

Domaine Romanée Conti, Richebourg, Jahrgang 1976 und Jahrgang 1978, angeboten von Scheublein München in der Auktion vom 30. Juni 2017

Ebenfalls aus den Jahrgängen 1978 und 1976 stammen die vier Flaschen Richebourg, die zusammen zu einem Schätzpreis von 1.200 Euro aufgerufen werden.

Domaine Romanée-Conti, Jahrgang 1971, Pommard Jahrgang 1985 Auktion München

Weiteres Highlight: Eine Flasche der Monopollage Romanée-Conti, Jahrgang 1971. Sie wird mit einer Flasche Pommard, Auxey-Meursalt, Jahrgang 1985, mit einem Schätzpreis von 300 Euro angeboten.