Ergebnisse der Auktion vom 28. November: sinotibetische Asiatika, Silber, Schmuck
Über 200 Positionen mit Schmuck und Uhren, eine Ölskizze des Landschaftsmalers Carl Rottmann, ein Aquarell von Max Liebermann sowie zahlreiche weihnachtliche Accessoires beim Kunsthandwerk sorgten bei der voradventlichen Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen für einen durchwegs voll besetzten Saal. Per Telefon und im Internet waren mehrere hundert weitere Bieter zugeschaltet. Auf das intensivste Interesse, vor allem auch bei den online Mitbietenden, stieß allerdings eine hochkarätige private Sammlung mit überwiegend religiösen Objekten aus dem sinotibetischen Raum. Sie sorgte durch die Bank für Top-Ergebnisse; bis auf ein einziges Objekt wurden alle 63 Positionen verkauft. (mehr …)
Wildwest, Winter und edler Wein: Ein Rückblick auf das Auktionsjahr 2017
Wenn es um sein absolutes Highlight des Auktionsjahrs 2017 geht, braucht Michael Scheublein , Geschäftsführer von SCHEUBLEIN Art & Auktionen, nicht lange zu überlegen: Das sensationelle Ergebnis von Carl Ferdinand Wimars Gemälde “Indianer mit Pferden” – verkauft für 144.900 Euro* – hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Doch das überragende Resultat war für Scheublein lediglich der Höhepunkt eines insgesamt erfolgreichen Auktionsjahrs, in dessen Verlauf die Palette des ohnehin breiten Angebots des Hauses noch um eine weitere Kategorie erweitert worden war: Wein.
Wimar bestes Ergebnis bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts
Das Gemälde, das in der Auktion vom 30. Juni so hoch geklettert war, war eine kleine Version von Wimars berühmtem Gemälde “The Captive Charger”, das heute im Louisiana Museum of Art zu besichtigen ist. “Einzigartige Themen liefern eben einzigartige Ergebnisse”, weiß Michael Scheublein aus seiner langjährigen Erfahrung. Und hierin nimmt das Bild des Deutschamerikaners Carl Ferdinand Wimar (1828 – 1862) gleich in mehrerlei Hinsicht eine Sonderstellung ein: Es repräsentiert nicht nur die Perspektive, mit der die USA des mittleren 19. Jahrhunderts auf die amerikanischen Ureinwohner blickten, es entführt den Betrachter auch auf Anhieb in die Welt von Lederstrumpf, Winnetou und Old Shatterhand.

Carl Ferdinand “Charles” Wimar, Indianer zu Pferde: Detail mit von Wimar verwendeter indianischer Originalkleidung.
Italien und Niederlande top bei den Altmeistern
Bei den Altmeistern war es ebenfalls die Juni-Auktion, die besonders für Aufsehen sorgte: „Das Eisvergnügen“, eine vielfigurige Winterlandschaft des in England geborenen niederländischen Landschaftsmalers Robert Griffier (1675 – 1760), war ursprünglich mit 28.000 Euro angesetzt gewesen und wechselte schließlich für 50.400 Euro* den Besitzer.
Bereits im März war Giovan Gioseffo Dal Soles „Maria Magdalena“ mit einem exzellenten Ergebnis unter den Hammer gekommen. Die in Öl auf Leinwand gemalte Grisaille des Barockmeisters (1654 – 1719), die die Gefährtin Jesu als Büßerin zeigt, erzielte 18.270 Euro*.
Bei Sammlern sehr gefragt: Glas und Wein

Ein Highlight der Glassammlung in der September-Auktion: Zwei Kelchgläser, Venedig bzw. Façon de Venise. Sie wurden in einer Position versteigert und erlösten 5.290 Euro*.
Für viele Sammler, vor allen Dingen von Silber, Kunsthandwerk und Glas, markierte die September-Auktion den Höhepunkt des Auktionsjahres bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Darin wurde eine umfassende Privatsammlung versteigert, die unter anderem 215 hochkarätige Positionen mit Glas enthielt. Das Bieter-Interesse an den Glasobjekten war so groß, dass 88 Prozent abgesetzt werden konnten. Die Glassammlung konnte sich von einem Gesamtschätzpreis von 50.000 Euro bis auf einen Wert von 94.500 Euro* steigern.
Auch die Dezember-Auktion wartete mit einem herausragenden Glas-Objekt auf: Eine Flasche aus braunem Glas, süddeutsch, 18. Jahrhundert, wurde für 6.550 Euro* zugeschlagen.

Die Flasche aus braunem Glas, Süddeutsch, 18. Jahrhundert, wurde in der Dezember-Auktion für 6.550 Euro* zugeschlagen.
Mit fulminanten Ergebnissen reüssierte in der Juni-Auktion auch die neu ins breite Angebot von SCHEUBLEIN Art & Auktionen aufgenommene Kategorie Wein. Vor allem diverse Positionen mit Bouteillen der berühmten Domaine de la Romanée-Conti wurden intensiv beboten. Den höchsten Preissprung verzeichnete eine Flasche Romanée Conti Jahrgang 1971, angeboten mit einer Flasche Pommard, Auxey Meursault Jg. 1985. Sie erzielte 10.800 Euro.* Vor allem bei Privatleuten stieß die Wein-Offerte auf äußerst großes Interesse.

Hochgeschätzte Debütanten: Bouteillen der Domaine de la Romanée-Conti. Hier: Sechs Flaschen Grand Échezéaux, zugeschlagen für 4.900 Euro*
Mit Slevogt in die Moderne
Bei der Kunst an der Wende zur Moderne war ein weiterer Höhepunkt des Auktionsjahrs 2017 zu verzeichnen. Am 30. Juni kam eine Ölskizze des deutschen Impressionisten Max Slevogt (1868 – 1932) unter den Hammer. Das Bild einer Pfälzer Landschaft aus der „Neukasteler Periode“ des Malers wurde für 22.680 Euro* verkauft.
Sehr gesucht: Objekte des Münchner Jugendstil
Hoch in der Bietergunst standen im zurückliegenden Jahr auch Objekte aus der Zeit des Münchner Jugendstil. Ein Armlehnsessel und ein Tagesbett des Architektenduos Henry Helbig (1872 – 1943) und Ernst Haiger (1874 – 1952), die das Gesicht dieser Epoche in der Architektur der Isarmetropole entscheidend mitprägten, wurden für zusammen 7.300 Euro* verkauft. Ein vom Münchner Gestalter und Architekten Richard Riemerschmid (1868 – 1957) entworfenes, für das bis heute bestehende Juwelier- und Silberhaus Carl Weishaupt ausgeführtes 71-teiliges Besteck von 1911/12 erlöste 10.080 Euro*

Besteck für acht Personen, 71tlg., Entwurf: Richard Riemerschmid, 1911 / 12; Ausführung für Carl Weishaupt, München. Ergebnis: 10.800 Euro*
Highlights beim Silber: Gefäße mit Tradition
Wie sehr die Gefäßform des Deckelhumpens die deutsche Schmiedekunst über Jahrhunderte prägte, beweisen die beiden Spitzenlose der Kategorie Silber: Ein Ende des 19. Jahrhunderts entstandener großer Deckelhumpen im Stil des Historismus erzielte am
1. Dezember 10.710 Euro*. Über 200 Jahre älter ist der Augsburger Deckelhumpen aus der Hand von Ismael Thelott, der in der September-Auktion für 8.820 Euro* unter den Hammer kam.

Ein Deckelhumpen von Ismael Thelott, Augsburg, um 1669 – 1673, wurde am 22. Sseptember für 8.820 Euro* versteigert.
Möbel und Einrichtung: Aus der Welt des Barock

Bestverkauftes Los bei der Weihnachtsauktion von Scheublein Art & Auktionen München: Ein Barockschrank, wohl deutsch, 18. Jahrhundert. Er erzielte 14.490 Euro*
Das Jahres-Highlight bei den Möbeln wurde in der Dezember-Auktion versteigert: Ein Barockschrank mit Faden- und Bandeinlagen sowie Brandmalerei wechselte für 14.500 Euro* den Besitzer. Eine Bamberger Stutzuhr von Leopold Hoyss (1711 – 1797) und Georg Schmitt (1754 – 1830) war das herausragendste Objekt der Kategorie „Einrichtung“. Sie brachte in der September-Auktion 10.710 Euro* ein.
Toplose aus weiteren Kategorien

SKULPTUR: Bronze “Sandalenbinder” von Fritz Röll (1879 – 1956). Zugeschlagen am 24. März für 7.560 Euro*

KUNSTHANDWERK/ VARIA: Musikautomat „Kaffee trinkender Mohr“, Paris, Anfang 20. Jahrhundert. Zugeschlagen am 30. Juni für 10.080 Euro.*

ASIATIKA: Sitzender Lama, vergoldete Bronze, 18. Jahrhundert. Zugeschlagen am 30. Juni für 10.800 Euro.*

PORZELLAN:
Figurengruppe „Das Jagdfrühstück“, Manufaktur Frankenthal, um 1767 nach einem Modell von Carl Gottlieb Lück. Zugeschlagen am 24. März für 5.670 Euro.

GRAPHIK: Tuschzeichnung „Reiter und Reiterin“ von Max Liebermann, zugeschlagen am 24. März für 10.080 Euro*.
Nachlese der 39. Kunstauktion (I): Möbel, Einrichtung, Teppiche und Asiatika
Mit vielen überraschenden Ergebnissen endete am 1. Dezember gegen 19.30 Uhr die Weihnachtsauktion . Neben einem vollbesetzten Saal boten auch viele Interessenten per Telefon mit; über die Plattformen Invaluable und Lottissimo konnten Kunstliebhaber zudem online an der Auktion teilnehmen. Dies resultierte immer wieder in packenden Bietergefechten zwischen Saal, Telefon und Internet, vor allem auch beim Toplos der Dezember-Auktion, einem Barockschrank aus dem 18. Jahrhundert. Generell entwickelten sich die Objekte der Kategorie Möbel in der Weihnachtsauktion auffallend gut; des weiteren waren die Kategorien Silber und ,Kunst nach 1945‘ in der Dezember-Auktion besonders stark. Highlights mit großen Preissprüngen waren überdies in fast jeder Rubrik zu verzeichnen.
Die besten Ergebnisse bei den Möbeln:

Ein Barockschrank, wohl deutsch, 18. Jahrhundert erzielte den höchsten Zuschlag der Auktion: 14.490 Euro*.
Das Stück war war zu einem Schätzpreis von 2.500 Euro angesetzt gewesen. Der edle Nussholz-Schrank mit Intarsien, Schnitzereien, Faden- und Bandeinlagen sowie Brandmalerei von seltener Qualität kletterte bis auf 14.500 Euro*.

Ein weiteres Topresultat bei der Weihnachtsauktion: Ein Damensekretär, der für 4.160 Euro* unter den Hammer kam.
Ebenfalls hoch in der Bietergunst stand ein Damensekretär mit Intarsien, Messingbeschlägen und einer Schreibklappe mit Lederauflage. Er konnte seinen Schätzpreis verachtfachen und wurde schließlich bei 4.160 Euro* zugeschlagen. Beide Objekte gingen in den Kunsthandel.
Weitere Ergebnisse bei den Möbeln:

Wellenschrank, 18. Jahrhundert, Nussholz und andere Hölzer auf Nadelholz furniert. Ergebnis: 4.160 Euro*.
Top-Ergebnis bei den Teppichen
Auch diese Kategoriekonnte mit einem Top-Resultat aufwarten: Ein um 1900 entstandener Malayer wurde nach einem hitzigen Bietergefecht mit vielen Interessenten am Telefon für 5.920 Euro* zugeschlagen und konnte seinen Schätzpreis damit vervierfachen.
Das beste Resultat der Kategorie Einrichtung:
Überraschende Ergebnisse bei den Asiatika

Ein Thangka, Tibet, 19. Jahrhundert, Gouache auf Stoff, mit Darstellung zahlreicher Boddhisattvas, Götter und Heiliger, wurde für 3.780 Euro* verkauft.
Ergebnisse der Juni-Auktion (II): Wein und Asiatika
Die bei der Juni-Auktion 2017 erstmals vertretene Kategorie Wein gehörte auf Anhieb zu einer der Rubriken, bei denen die größten Steigerungen zu verzeichnen waren. Auch eine Gruppe tibetischer und tibetochinesischer Statuen aus feuervergoldeter Brone erzielten Top-Ergebnisse.
Spitzenresultate für Weine der Domaine de la Romanée-Conti

Eine Flasche Romanée-Conti Grand Cru der Domaine de la Romanée-Conti, Jahrgang 1971, verkauft zusammen mit einer Flasche Pommard, Auxey-Meursalt, Jahrgang 1985, Ergebnis: 10.080 Euro*

Domaine Romanée Conti, Drei Flaschen La Tâche, davon zwei Flaschen aus dem Spitzenjahrgang 1978, eine aus dem sehr guten Jahrgang 1976. Ergebnis: 6.050 Euro*

Domaine Romanée Conti, Vier Flaschen Richebourg, Zwei Flaschen des Spitzenjahrgangs 1978, zwei Flaschen des sehr guten Jahrgangs 1976. Ergebnis: 5.420 Euro*

Domaine de la Romanée-Conti, Sechs Flaschen Grand Échezéaux. Zwei Flaschen des Spitzenjahrgangs 1978, drei Flaschen des sehr guten Jahrgangs 1978 und eine Flasche des guten bis sehr guten Jahrgangs 1966. Ergebnis: 4.915 Euro*
Top-Ergebnisse für Asiatika aus Tibet
Das am höchsten bebotene Los bei den Asiatika war ein nur 16,5 cm hoher Sitzender Lama aus dem tibetochinesischen Raum, der wohl aus dem 18. Jahrhundert stammt. Die in vergoldeter Bronze gearbeitete Figur zeigt einen Lama im Meditationssitz auf drei unterschiedlich gemusterten Kissen, über die ein Teppich gebreitet ist. Links und rechts der Arme ragt je eine Lotusblüte auf, deren Stielende in den Händen des Lama liegt. Die Statue erlöste 10.080 Euro.*

Highlight der Asiatika: Ein sitzender Lama, tibetochinesisch, wohl 18. Jahrhundert. Auktionsergebnis: 10.080 Euro*

Ebenfalls einen Spitzenpreis erzielte ein Acala (?), Tibet, wohl 19. Jahrhundert. Bronze, vergoldet, mit Türkiseinlagen und Resten roter und blauer Bemalung. Die Statue stellt eine zornvolle Schutzgottheit mit drei Augen und einer Krone dar, die mit dem rechten Fuß und dem linken Knie auf zwei Menschenleiber tritt. Sie wurde für 6.050 Euro* verkauft.