Highlights der Juni-Auktion (V): Land und Liebe – Landschaftsansichten von Max Slevogt und anderen

„Pfalz“ steht auf der Rückseite dieser Ölskizze von Max Slevogt (1868 – 1932),die um 1900 entstand, während der sogenannten „Neukasteler Periode“ des Malers (oben).  In dieser Zeit, zwischen 1890 und 1907, entwickelte Slevogt prägende Züge seines impressionistischen Stils. Das Bild wird in der Auktion am 30. Juni zu einem Schätzpreis von 8.000 Euro angeboten, ebenso wie eine Reihe weiterer Landschaftsdarstellungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, in denen Maler Kompositionsmöglichkeiten ausloteten oder das Farbenspiel der Natur studierten.

Mit Pappen und Pinseln unterwegs

Für den in Landshut geborenen Slevogt waren es die sanften Hügel und Gebirge im Südwesten Deutschlands, die ihn verleiteten, Landschaft als Motiv zu entdecken. Seit frühester Jugend reiste der Maler immer wieder in die Pfalz, um dort entfernte Verwandte zu besuchen: Die Familie Finkler, die eine klassizistische Villa in Godramstein (einem Stadtteil von Landau in der Pfalz) sowie ein Weingut bei Leinsweiler besaß. Den Blick von der terrassierten Gartenanlage hinunter auf die Ebene und den Gebirgszug des Pfälzer Walds stellte Slevogt wieder und wieder dar. Dazu zog der junge Künstler, der sich als freier Maler in München niedergelassen hatte, mit Malzeug und Pappen rund um das Anwesen, um die Ausblicke mit schnellen Pinselstrichen festzuhalten.

Zarte Bande 

In den Sommern der 1890-er Jahre freundete sich Max Slevogt zudem mit den beiden Töchtern der Familie Finkler an. Eine von ihnen  — Antonie, genannt Nini — heiratete er 1898, was auch seine Verbundenheit mit der Pfalz nochmals zementierte. Das Weingut, das Max Slevogt 1914 ersteigerte, weil seine Schwiegereltern es finanziell nicht mehr halten konnten, existiert bis heute. Das Hauptgebäude, das Slevogt in den 1920er Jahren erweitern ließ, und das die einzigen  erhaltenen Wandbilder aus seiner Hand enthält, ist allerdings derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.

Von der Pfalz nach Bayern

Hier sind viele weitere Landschaften aus dem späteren 19. und frühen 20. Jahrhundert angesiedelt, die in der Auktion am Freitag aufgerufen werden. Darunter unter anderem:

Gemälde 19. Jahrhundert Landschaftsmalerei Maximilian von Pechmann Chiemsee-Landschaft

Die Chiemseelandschaft von Maximilian Freiherr von Pechmann (1854 – 1932), Öl auf Leinwand, 52 x 85 cm. Sie ist mit einem Schätzpreis von 800 Euro angesetzt.

Gemälde 19. Jahrhundert Landschaftsmalerei Eduard Schleich d.Ä.

Auf 4.000 Euro taxiert  ist das Gemälde “Kühe am Fluss” (Öl auf Karton, 11,5 x 36 cm) von Eduard Schleich d.Ä. (1812 – 1874).

Gemälde 19. / 20. Jahrhundert, Landschaftsmalerei, Hermann Le Suire, Vorfrühling im Moos

Mit einem Schätzpreis von  1.000 Euro geht  Hermann Le Suires (1861 – 1933) “Vorfrühling im Moos” (Öl/Lwd., 60 x 80 cm) in die Auktion.

Gemälde 19. / 20. Jhd., Landschaftsmalerei, Keller-Reutlingen, Blick auf ein Dorf

Paul Wilhelm Keller-Reutlingen (1854 – 1920) malte diesen sommerlichen “Blick auf ein Dorf” (Öl / Lwd./ Karton, 36,5 x 53 cm). Das Bild wird am 30. Juni zu einem Schätzpreis von 1.200 Euro angeboten.

Gemälde 19./ 20. Jahrhundert, Landschaftsmalerei, Walter Püttner, Gespräch am Waldrand

Walter Püttners (1872 – 1953) “Gespräch am Waldrand” (Öl / Lwd. / Karton, 60 x 75 cm) wurde für die Auktion am 30. Juni auf 1.200 Euro angesetzt.

Highlights der Juni-Auktion (IV): Belle Epoque am Goetheplatz

Auf die Auktion am 30. Juni können sich diesmal Liebhaber von Jugendstil-Objekten ganz besonders freuen. Gerade für Münchner ist etwas besonders spannendes dabei: Ein Tagesbett und ein Armlehnsessel des Architekten-Duos Helbig & Haiger (links), die das Bild dieser Epoche in der Isarmetropole entscheidend mitprägten.

Henry Helbig Ernst Haiger Möbel Jugendstil Auktion München Scheublein

Fassade des Wohnhauses Ainmillerstr. 22 in München-Schwabing, gestaltet von dem Architektenduo Helbig & Haiger.

Die Fassade des Hauses Ainmillerstraße 22 mit ihrem üppigen Schmuck und den leuchtenden Farben kennt jeder, der schon einmal durch Schwabing gebummelt ist. Entworfen wurde das Gebäude, ebenso wie das von der Fassadengestaltung her dezentere, aber ebenso elegante Mietshaus in der Römerstraße 11, 1899 von den Architekten Henry Helbig und Ernst Haiger.

Die Möbelstücke – ein seltener Glücksfall

Weniger bekannt ist, dass das Duo auch Innenräume gestaltete. Und noch seltener tauchen von ihnen entworfene Möbel im Kunsthandel auf. Insofern ist es ein Glücksfall, dass SCHEUBLEIN Art & Auktionen nun ein Tagesbett und einen Armlehnsessel von Helbig & Haiger versteigern kann. Beide Möbelstücke (Schätzpreise: 1.200 und 280 Euro) sind aus Nussholz gearbeitet und stilgetreu gepolstert.

Henry Helbig Ernst Haiger Möbel Jugendstil Auktion München Scheublein

Das Tagesbett und der Armlehnsessel, die bei SCHEUBLEIN versteigert werden, in einem zeitgenössischen  Ambiente. 

Erstes Aufsehen hatten Henry Helbig (1872 – 1943) und Ernst Haiger (1874 – 1952) 1898  bei der Münchner Glaspalast-Ausstellung mit Entwürfen für Villen und Interieurs erregt. Sie gründeten ein gemeinsames Atelier, in dem sie neben den beiden Schwabinger Bauten unter anderem den Umbau des Palais Freyberg am Karolinenplatz 5a  betreuten. Das Atelier bestand bis ca. 1903. Danach verlieren sich die Spuren von Henry Helbig.

Herrschaftliche Villen, Goldene Bar 

Ernst Haigers weiteres Schaffen indes ist gut dokumentiert: Bald nach Beendigung der Zusammenarbeit wendete er sich vom Jugendstil ab. Stattdessen arbeitete er in seinen Bauten mit abgewandelten Stilelementen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. In den 1910er und 1920er Jahren baute er u.a. Villen für Augusta und Frederico de Osa in Kempfenhausen und Berg am Starnberger See; 1938 gestaltete er die „Goldene Bar“ im Münchner Haus der Kunst und verantwortete den Umbau des Deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig.

J. & J. Kohn, Sitzgruppe, Jugendstil, in der Auktion vom 30. Juni 2017, München

Sitzgruppe von Jakob und Josef Kohn, Wien. Schätzpreis: 1.400 Euro

Auch darüber hinaus ist der Jugendstil in der Auktion am 30. Juni mit einigen bemerkenswerten Objekten vertreten: zum Beispiel mit einer Sitzgruppe der um 1900 mit Niederlassungen in ganz Europa präsenten Wiener Möbelfirma Jakob & Josef Kohn nach Entwurf ihres Hausdesigners Gustav Siegel (Schätzpreis 1.400 Euro), oder einem Salontisch mit stilisierten Clematis-Blüten von Louis Majorelle, einst Mitbegründer der für den französischen Jugendstil prägenden École de Nancy (Schätzpreis ebenfalls 1.400 Euro).

Jugendstilmöbel: Majorelle Tisch Auktion München Scheublein

Salontisch “Clématites” von Louis Majorelle. Schätzpreis: 1.400 Euro

Von einem weiteren weltberühmten Vertreter der Schule von Nancy werden zwei Vasen angeboten: Emile Gallé gestaltete sowohl die große ovale Vase mit reliefiert geätztem Mohnblumendekor (Schätzpreis 600 Euro) wie auch die kleine Vase mit herbstlich anmutenden Dekormotiven (Schätzpreis 120 Euro).

Jugendstilglas Gallé, Vase, versteigert von Scheublein, München, in der Auktion am 30. Juni

Vase von Emile Gallé mit reliefiert geätztem Mohnblumen-Dekor. Schätzpreis: 600 Euro

Jugendstilglas Gallé, Vase, versteigert von Scheublein, München, in der Auktion am 30. Juni

Noch einmal Gallé: Kleine  Vase mit herbstlichen Motiven. Schätzpreis: 120 Euro

Auch aus dem deutschsprachigen Raum werden zwei außergewöhnliche Vasen versteigert: Eine Glasvase mit langgezogenem Hals und aufgelegtem silbernem Blütendekor im typischen irisierenden Glas der böhmischen Werkstatt Johann Loetz Witwe sowie eine grün glasierte Keramikvase mit floralem Schlickerdekor von Max Laeuger. In seiner 1897 gegründeten, zu den Tonwerken Kandern gehörenden Kunsttöpferei arbeitete er daran, die Stilformen des Jugendstil auch auf keramische Objekte zu übertragen.

Jugendstilvase Loetz Wwe; sie wird in München in der Auktion am 30. Juni 2017 bei Scheublein Art & Auktionen versteigert

Vase aus der böhmischen Glashütte  Johann Loetz Witwe mit Silberauflage. Schätzpreis: 600 Euro

Jugendstil-Keramik: Vase von Max Laeuger, Tonwerke Kandern, versteigert in München in der Auktion am 30. Juni 2017 bei Scheublein Art & Auktionen

Jugendstil-Keramik: Vase von Max Laeuger, Tonwerke Kandern. Schätzpreis: 100 Euro

Sogar bei der Graphik ist diesmal ein Jugendstil-Objekt vertreten: Ein Dekorentwurf des Architekten und Designers Eugène Gaillard. Er wird zu einem Schätzpreis von 1.000 Euro angeboten.

Jugendstil Graphik: Eugène Gaillard, Dekorentwurf, wird am 30. Juni in einer Auktion i9n München versteigert

Dekorentwurf von Eugène Gaillard: eine Gouache mit zentraler Fotografie, die zum Schätzpreis von 1.000 Euro angeboten wird.

Highlights der Juni-Auktion (III): Carl Ferdinand Wimar – “Indianer mit Pferden”

Nur wenige Objekte sind in der Lage, die Aufmerksamkeit auf Anhieb so stark zu bannen wie Carl Ferdinand Wimars Gemälde “Indianer mit Pferden”, das in der Juni-Auktion zu einem Schätzpreis von 6.000 Euro angeboten wird. Denn das Bild besticht nicht nur durch seine künstlerische Qualität und seine atmosphärische Dichte. Das Motiv, Indianer in der Prärie, versetzt einen auf Anhieb mitten hinein in die Welt von Lederstrumpf, Winnetou und Old Shatterhand.

Bei dem Bild handelt es sich um eine verkleinerte Version oder Ölstudie von Wimars berühmtem Gemälde “Captive Charger” von 1854, heute im Saint Louis Art Museum. Die kleinere, bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigerte Version, stammt ursprünglich aus dem Nachlass der Gräfin Landberg aus Schloss Tutzing am Starnberger See, der 1916 in der Münchner Galerie Helbing versteigert wurde.

Am Tor zum Westen

Wimar (1828 – 1862) ist tatsächlich ein Zeitgenosse von Charles Fennimore Cooper, der 1851 starb; es gibt auch eine verblüffende Gemeinsamkeit mit Karl May: Beide stellten Indianer dar, ohne überhaupt einem der Ureinwohner Amerikas begegnet zu sein. Schon geographisch allerdings war Wimar den Indianern näher als der berühmte sächsische Romancier.  Als 15-jähriger emigrierte der aus dem rheinischen Siegburg stammende  Wimar mit seiner Familie nach Saint Louis, damals Zentrum des amerikanischen Pelzhandels. Die Stadt am Mississippi war ein Schmelztiegel, in dem etabliertes Bürgertum auf Abenteurer, Siedler und einen nicht abreißenden Strom von Waren und Geschichten aus den noch unerkundeten Gebieten traf.

Wimar Karl Ferdinand Charles, Captive Chargers, Ölstudie mit Indianern und Pferden, aus dem Angebot der Juni-Auktion von Scheublein Art & Auktionen München

“Indianer mit Pferden” (Detail).

Diese befeuerten die Fantasie des jungen Wimar, der sich nach einer Lehre bei einem Haus- und Schiffsanstreicher entschloss, Malerei zu studieren. Indianer und das Leben in der Prärie blieben sein Lieblingsthema, auch als er im Zuge seines Kunststudiums nach Deutschland zurückkehrte: In Düsseldorf lebte der für heroische Szenen aus der Gründerzeit der Vereinigten Staaten berühmt gewordene Deutsch-Amerikaner Emanuel Leutze und machte die Stadt am Rhein zum Mekka für lernbegierige junge amerikansiche Künstler. Auch Carl Ferdinand Wimar folgte 1852 diesem Ruf, hielt aber auch in der Alten Welt an seinem Lieblingsthema fest. Um Indianer so naturgetreu wie möglich abbilden zu können, ließ er sich von seinen Eltern aus Missouri sogar Indianerkleidung und andere Original-Utensilien schicken.

Wimar Karl Ferdinand Charles, Captive Chargers, Ölstudie mit Indianern und Pferden, aus dem Angebot der Juni-Auktion von Scheublein Art & Auktionen München

“Indianer mit Pferden” (Ausschnitt mit detailgetreuer Kleidung und Federschmuck).

Erst nach seiner Rückkehr in die USA machte sich Wimar selbst ins Land der Indianer auf: 1858 und 1859  schloss er sich zwei Expeditionen entlang des Missouri, des Mississippi und des Yellowstone River an, um die Sitten und Gebräuche jener Stämme zu studieren, die er im fernen Europa bereits ins Zentrum seiner Bilder gestellt hatte.

Highlights der Juni-Auktion (II): Wein-Legenden

Die Kategorie Wein taucht nur selten auf in einem Katalog von SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Doch wenn sie es tut, dann eindrucksvoll – wie im Fall einer Sammlung rarer Bouteillen vor allem aus Burgund und Bordeaux, die am 30. Juni versteigert wird.
Gleich mit vier Positionen ist dabei die legendäre Domaine de la Romanée-Conti vertreten, die als eines der besten Weingüter der Welt gilt. Darunter sind u.a. sechs Flaschen der Lage Grand Échezéaux der Jahrgänge 1966, 1976 und 1978 (oben), die zusammen zu einem Schätzpreis von 1.500 Euro angeboten werden.

Domaine de la Romanée Conti, Romanée-Conti, Wegkreuz

Steinernes Wegkreuz an der Monopollage Romanée-Conti, nach der das Weingut benannt ist. Foto: Michal Osmenda/Wikimedia Commons

Das Weingut geht bis auf das 13. Jahrhundert zurück, als Benediktiner-Mönche hier einen Weinberg anlegten. Ob sie wussten, in welch exquisite Lage sie ihre Rebstöcke pflanzten? Gut möglich: Wein aus dem Burgund war bereits zur Zeit des Römischen Imperiums begehrt. Doch wenige Flecken wurden – und blieben – so berühmt wie die Weinberge der Domaine de la Romanée-Conti, die sich bis Mitte des 17. Jahrhunderts in Besitz der Kirche befand und seit 1794 ihren heutigen Namen trägt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das Gut in Besitz der Familie de Villaine.

Romanée-Conti Auktion München

Der Sitz der Domaine de la Romanée-Conti. Foto: Arnaud 25 / Wikimedia Commons

Dass die Domaine de la Romanée-Conti bis heute als eines der besten Weingüter der Welt gilt, liegt auch an ihren Lagen: La Tâche, Richebourg, Grand Échezéaux, oder die namensstiftende Monopollage Romanée Conti. Lediglich 450 Kisten Wein pro Jahr werden von letzterer produziert, stets nach der Maxime, dass der Erzeuger nur eine Mittlerfunktion hat zwischen Boden und Wein, und jedes Eingreifen nach Möglichkeit unterlässt.

Romanée-Conti Auktion München

Herbstlicher Weinberg der Domaine de la Romanée-Conti mit Blick auf das Örtchen Nuits Saint-Georges. Foto: Arnaud 25/Wikimedia Commons

Doch je mehr sich der Produzent zurücknimmt, desto größer ist der Einfluss der klimatischen Bedingungen. Nur wenige Jahrgänge erlangen deshalb absoluten Topstatus – wie bei den Rotweinen des Burgund die Jahre 1978 oder 1985 – oder gelten zumindest als sehr gute Jahrgänge, wie 1966, 1971 und 1976. In den vier Positionen, die in der Auktion am 30. Juni mit Weinen der Domaine de la Romanée-Conti aufgerufen werden, sind sämtliche dieser Jahrgänge vertreten.

Domaine Romanée Conti, La Tâche, Jahrgang 1976, Jahrgang 1978, Auktion München Scheublein

Von den zusammen angebotenen drei Flaschen La Tâche stammen zwei aus dem Spitzenjahrgang 1978 und eine aus dem sehr guten Jahrgang 1976. Der Schätzpreis liegt bei 900 Euro.

Domaine Romanée Conti, Richebourg, Jahrgang 1976 und Jahrgang 1978, angeboten von Scheublein München in der Auktion vom 30. Juni 2017

Ebenfalls aus den Jahrgängen 1978 und 1976 stammen die vier Flaschen Richebourg, die zusammen zu einem Schätzpreis von 1.200 Euro aufgerufen werden.

Domaine Romanée-Conti, Jahrgang 1971, Pommard Jahrgang 1985 Auktion München

Weiteres Highlight: Eine Flasche der Monopollage Romanée-Conti, Jahrgang 1971. Sie wird mit einer Flasche Pommard, Auxey-Meursalt, Jahrgang 1985, mit einem Schätzpreis von 300 Euro angeboten.

 

 

Highlights der Juni-Auktion (I): Grüße aus der “kleinen Eiszeit”

Es war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, als die Maler den Winter entdeckten: Verschneite Landschaften, zugefrorene Seen und Flüsse, eisige, unwirtliche Gefilde, in denen Menschen Jagen, oder sich – vor allem in Werken aus den Niederlanden – heiter und mühelos bewegen, als wäre die kalte Jahreszeit ihr naturgegebenes Umfeld. Tatsächlich war den Menschen in der zweiten Hälfte Kälte vertraut: Die sogenannte „Kleine Eiszeit“ bescherte etwa zwischen 1550 und 1750 ganz Europa Temperaturen von über zwei Grad unter dem heutigen Durchschnitt, was mit langen, bitter kalten Wintern einherging.

Leben mit dem Frost

Eine besonders pittoreske Winterdarstellung aus dieser Zeit ist die „Winterlandschaft“ des in England geborenen niederländischen Landschaftsmalers Robert Griffier (ca. 1675 – nach 1727), das zu einem Schätzpreis von 28.000 Euro in der Juni-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen angeboten wird. Das Bild entstand in der Spätphase dieser „Kleinen Eiszeit“, als die Menschen schon seit über hundert Jahren mit dem andauernden Frost lebten.

Damals und heute

Gerade diesen Punkt, wie sich der damalige Klimawandel auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in Europa auswirkte, untersucht der Historiker Philipp Blom in seinem aktuell vieldiskutierten Buch „Die Welt aus den Ageln“. Seine Betrachtung sucht gezielt nach Anknüpfungspunkten zur heutigen klimatischen Situation und ihren Auswirkungen. In diesem Licht gewinnen auch die historischen Winterlandschaften wie das Bild von Griffier eine ganz neue Brisanz.

Lauter Überraschungen: Auktionsergebnisse der Fundgrube-Auktion vom 12. Mai

Ein bis zum Schluss vollbesetzter Saal ersteigerte rund 80 Prozent der über 800 angebotenen Objekte. Fast alle Kategorien liefen gut, zuvorderst Altmeister, Asiatika, Skulpturen, Möbel und Silber. Obwohl zu sehr moderaten Preisen Schätzpreisen angesetzt, konnte eine ganze Reihe von Stücken nach intensiven Bietergefechten auffallend gute Auktionsergebnisse erzielen.

Spitzenlos war ein achteckiger Tisch mit Tatzenfüßen, einem vasenförmigen Schaft und geschnitzten Maskerons an Girlanden (Abbildung oben). Er konnte sich auf ein Vielfaches seines Schätzpreises steigern und kletterte auf 4.000 Euro, bevor der Hammer fiel.

Auktionsergebnisse Asiatika

Auktionsergebnisse Asiatika München China Bronze Bodhisattva

Hoch im Kurs standen chinesische Bronzen. Die Toplose: ein sitzender Bodhisattva…

Auktionsergebnis Asiatika München China Wächterfigur

… und eine Wächterfigur.

Zuwächse um mehr als das Zehnfache des Schätzpreises waren auch bei den Asiatika zu verzeichnen. Ein bronzener Sitzender Bodhisattwa aus China, angesetzt mit 120 Euro, wurde schließlich bei 2.200 Euro zugeschlagen. Den gleichen Preis erzielte auch eine bronzene, grün patinierte Wächterfigur, ebenfalls aus China. Sie war ursprünglich auf 150 Euro taxiert worden.

Gutes Resultat für Gemälde von Josef Loher

Auktion München Gemälde 20. Jahrhundert

Josef Loher, Allee mit Bäumen. Das Bild erzielte eines der besten Auktionsergebnisse bei den Gemälden.

Ein ebenfalls überraschend gutes Ergebnis erzielte das Gemälde “Landschaft mit Straße” des aus München stammenden Malers Josef Loher. Der Künstler (1907 – 2002) gehört zu jener “verschollenen Generation” von Malern, die in den 20er Jahren ihre Ausbildung absolvierten, ihre Karriere dann aber nicht mehr entfalten konnten, weil ihre künstlerische Auffassung mit den Maximen des nationalsozialistischen Regimes kollidierte. Loher musste sich mit seiner Familie auf ein Anwesen in Anzing bei München zurückziehen und einige Jahre als Selbstversorger leben. Als er nach 1945 sein künstlerisches Arbeiten wieder aufnahm, war es schwer, an die Karriere aus der Vorkriegszeit anzuknüpfen. erst 1964 erhielt sein Schaffen seitens der Stadt München eine späte Würdigung. Das Bild, das bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert wurde, war 1966 in der Großen Kunstausstellung im Haus der Kunst gezeigt worden. In der Fundgrube-Auktion vom 12. Mai 2017 kletterte es von einem Schätzpreis von 400 bis auf 1.500 Euro.

Weitere Auktionsergebnisse der Fundgrube-Auktion

Auktionsergebnisse München Skulptur: Hausaltar, 18. Jahrhundert

Von 550 auf 1.300 Euro kletterte der teilweise geschnitzte, teilweise gedrechselte Hausaltar aus dem 18. Jahrhundert. Er enthält eine Bildtafel “Anna und Joachim mit Maria”, der Giebelabschluss zeigt die Heilige Dreifaltigkeit.

Alte Meister Altmeister Ecce Homo Scheublein Auktion München

Das “Ecce Homo” eines unbekannten Meisters, gemalt im Stil des 16. Jahrhunderts wurde für 1.100 Euro versteigert.

 

 

Fundgrube-Auktion am 12. Mai: Highlights bei Porzellan und Silber

In den Kategorien Silber und Porzellan hält die Fundgrube-Auktion am 12. Mai  eine ganze Reihe höchst dekorativer Objekten bereit. Eine Highlight: eine 22 cm hohe Terrine aus der Porzellanmanufaktur in Potschappel bei Dresden, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Die Terrine ist nicht nur bemalt, sondern mit Flusskrebsen, diversem Gemüse, Erdbeeren und Pilzen sowie einem Blumenkohlröschen als Knauf äußerst aufwändig dekoriert. Der Schätzpreis liegt bei 300 Euro.

Silber für die Küche

Casserole, Silber, Berlin, Gustav Memmert, Auktion München Waltherstr. 23

Casserole, Silber, Ø 19, 5 cm, Schätzpreis: 350 Euro

Nicht nur dekorative Zwecke erfüllt die Casserole des Berliner Silberschmieds Gustav Memmert aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Das Töpfchen, innen vergoldet, mit Griff und Deckelknauf aus Elfenbein, enthält einen exakt passenden Einsatz, mit dessen Hilfe es z.B. zum Schmelzen von Schokolade oder Butter benutzt werden kann. So kommen auch die sehr praktischen Qualitäten von Silber zum Tragen: Das Edelmetall ist ein extrem guter Wärmeleiter. Das 935 Gramm  schwere Stück wird auf 350 Euro geschätzt.

Kugelfußbecher Silber Auktion München Waltherstr. 23

Weiteres beliebtes Objekt beim Silber: Ein Kugelfuß-Deckelbecher, angeboten mit sechs Schnapsbechern. Schätzpreis: 100 Euro

Porzellanfiguren mit Geschichte

Zwei Klassiker unter den Künstlern, die für die Meißener Manufaktur Figuren gestalteten, sind in der Fungrube-Auktion am 12. Mai ebenfalls vertreten: Johann Joachim Kaendler und Heinrich Schwabe. Kaendler (1706 – 1775) begründete in vielerlei Hinsicht das Bild, das bis heute viele mit Meißener Porzellan assoziieren. Von August dem Starken 1731 zum Hofbildhauer ernannt und als Modellierer nach Meißen geholt, prägte Kaendler nicht nur das Aussehen so berühmter Service wie des “Schwanenservice“, sondern auch die reiche Palette an Porzellanfiguren im Stil des Rokoko. Bei SCHEUBLEIN versteigert werden zwei nach Kaendler gestaltete Figuren aus der  Reihe der “Pariser Ausrufer”, ein “Trommler” und ein “Flötenspieler” (Schätzpreis: 300 Euro).

Meißen Porzellanfigur Kaendler Pariser Ausrufer Auktion München

“Trommler” und “Flötenspieler” aus der Reihe der Pariser Ausrufer (nach Kaendler), Meißen, Schätzpreis: 300 Euro

Ein weiterer Klassiker aus dem Formenrepertoire der Meißener Porzellanfiguren sind die Amor-Darstellungen von Heinrich Schwabe (1847 – 1924). Der aus Wiesbaden stammende Bildhauer schuf zwischen 1877 und 1880 die Urformen für einen ganzen Reigen von Amor-Figürchen, mit denen er augenzwinkernd die verschiedensten Aspekte der Liebe auslotet:  Mal facht er das Feuer in zwei Herzen an, mal dreht er den Liebenden eine lange Nase, mal flickt er ein verwundetes Herz, mal betätigt er sich als Schmied. Letzteres Motiv wird am 12. Mai bei SCHEUBLEIN versteigert; der Schätzpreis liegt bei 300 Euro.

Auktion München Meißen Porzellanfigur Amor

Meißen, Amor als Schmied, Modell von He8inrich Schwabe, Schätzpreis: 300 Euro

 

In der Fundgrube-Auktion am 12. Mai: Naive Malerei aus Serbien und Kroatien

Ein weiterer Schwerpunkt der Fundgrube-
Auktion am 12. Mai liegt auf einem Sammelgebiet,
das sonst nicht oft in Auktionskatalogen
auftaucht: naive Kunst (oben: Stjepan Večenaj, Blumenstilleben, Hinterglasbild, Schätzpreis 200 Euro).

Ursprünge in Frankreich

Nachdem die phantasievolle Malerei von
Laien – zum Beispiel die Bilder des als Zöllner
tätigen Henri Rousseau – um die Wende
zum 20. Jahrhundert von den Künstlern
der anbrechenden Moderne als Inspirationsquelle
entdeckt worden war, erlangte
diese unter dem Oberbegriff „naiv“ zusammengefasste
Kunst Anfang der 30-er Jahre
eine größere Bekanntheit.

Zentren in Serbien und Kroatien

In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg
waren es vor allem Künstler aus zwei Zentren
in Jugoslawien, die der naiven Malerei
zu großer Popularität verhalfen: Kovačica
in Serbien und Hlebine im kroatischen
Drautal.
In letztgenanntem Dorf hatte der Maler
Krsto Hegedusić bereits in den dreißiger
Jahren ein künstlerisches Experiment gestartet:
Er hatte einer Gruppe von Bauern
ohne jegliche akademische Vorbildung die
Malerei nahegebracht. Seine Bemühungen
fielen auf überaus fruchtbaren Boden:
In Hlebine etablierte sich eine Schule mit
gleich mehreren bäuerlichen Malerfamilien,
darunter die Večenajs.

Auktion München Naive Malerei Serbien Kroatien

Josip Joska Horvat, “Die Pilzsammlerin”, Hinterglasbild, Schätzpreis:  240 Euro

AUF DEN WURZELN DER VOLKSKUNST

Sie griffen Techniken
der bereits damals im Verschwinden
begriffenen Volkskunst auf – zum Beispiel
Hinterglasmalerei – und stellten mit ihnen
humorvolle Alltagsszenen der dörflichen
Lebenswelt, aber auch von Fabelwesen
bevölkerte ländliche Szenarien dar. Wie in
anderen Kunsthandwerksgattungen auch
wurden Techniken und Kunstkniffe innerhalb
der Familien weitergegeben.

Auktion München Naive Malerei Kroation

Franjo Filipovic, “Erdbeerpflanzen”, Hinterglasbild, Schätzpreis: 180 Euro

Bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen kommen
im Rahmen der Fundgrube-Auktion
Gemälde
und Hinterglasbilder u.a. von Stjepan
Večenaj, Franjo Klopotan, Franjo Filipovic und Josip
Joska Horvat (Kroatien) sowie von Jano
Knjazovic und Milan Rašić (Serbien) mit
niedrigst angesetzten Schätzpreisen von
ca. 200 Euro zum Aufruf.

Vom Barock zur klassischen Moderne: Möbel in der Fundgrube-Auktion am 12. Mai

Die Auswahl an Möbeln, die in der Fundgrube-Auktion am 12. Mai angeboten wird, spannt den Bogen vom Barockstil über Bauernmöbel bis zur klassischen Moderne. Als besonderes Highlight gilt eine kleine Kastenottomane (oben), wohl aus dem 18. Jahrhundertangeboten werden. Das geschnitzte, gefasste Stück mit gemaltem Wappen hat am unteren Ende ein kleines Fach. 63 x 112 x 38 cm, Schätzpreis: 160 Euro.

 

Freischwinger in der Art von Mart Stams S33

Freischwinger in der Art von Mart Stam Auktion München Möbel

Vier Freischwinger, H 81 cm.  Schätzpreis: 300 Euro

Auf 300 Euro taxiert sind vier Freischwinger in der Art des Freischwingers S33 des niederländischen Architekten und Designers Mart Stam (1899 – 1986). Stam hatte unter anderem 1927 ein Reihenhaus für die Stuttgarter Weißenhofsiedlung entworfen, die bis heute als wegweisendes Zeugnis der Avantgarde-Architektur der klassischen Moderne gilt. Ein Jahr zuvor, 1926, hatte Stam den ersten Freischwinger entworfen, den Marcel Breuer schließlich weiterentwickelte. Auch Stams Entwürfe jedoch blieben – bis heute – gefragte Möbel.

Bauernschrank mit Jahreslauf

Auktion München Bauernschrank

Bauernschrank, alpenländisch, 201 x 122 x 49 cm. Schätzpreis: 250 Euro

Fröhliche Jahreszeitendarstellungen schmücken den polychrom gefassten alpenländischen Bauernschrank aus Nadelholz. Er wird zu einem Schätzpreis von 250 Euro angeboten.

 

Bureau plat im Louis XV-Stil

Louis XV Möbel Auktion München Schreibtisch

Bureau plat im Louis XV-Stil, 79 x 130 x 67 cm, Schätzpreis: 500 Euro

Ein weiteres besonderes Stück ist dieses Bureau plat im Louis XV-Stil. Der Schreibtisch ist aus Nussholz, Rosenholz und anderen Hölzern gearbeitet, furniert und teilweise intarsiert; die Bronzebeschläge sind aufwendig gestaltet. Die Platte hat eine Lederauflage. Das Stück wird zu einem Schätzpreis von 500 Euro angeboten.

 

Kommode aus dem 18./19. Jhd.

Möbel Auktion München Kommode Süddeutsch

Kommode, Süddeutsch, 18. / 19. Jh., 79,5 x 97,5 x 53 cm. Schätzpreis. 200 Euro

Aus dem Süddeutschen Raum stammt diese im 18. oder 19. Jahrhundert entstandene Kommode – sie ist in Nussholz und anderen Hölzern gearbeitet, furniert, teilweise auch intarsiert. Zum Dekor gehören Messingbeschläge und Bandeinlagen. Der Schätzpreis liegt bei 200 Euro.

 

 

Mit dem Auge reisen: Landschaften in der Fundgrube-Auktion

Unter den Highlights der Fundgrube-Auktion am 12. Mai findet sich bei den Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts eine ganze Reihe an qualitativ hochwertigen, zu niedrigen Schätzpreisen angesetzen Landschaften.

O. Tornäs frühlingshafte “Bachlandschaft mit Obstbäumen und Kindern” (oben), datiert auf das Jahr 1876, ist nur ein Beispiel dafür. Die präzise eingefangene Frühjahrsstimmung mit hingetupft weiß blühenden Bäumen und einer im ersten frischen Grün stehenden Wiese, über der sich ein Gewitter verheißender Himmel spannt, wird zu einer Taxe von 600 Euro angeboten.

Die Magie des Lichts

Auktion München Scheublein Heilmayer Gemälde 19. Jahrhundert Landschaft

Die magische Lichtstimmung am Königssee aus der Hand des Münchner Malers Karl Heilmayer (1829 – 1908) ist mit einem Schätzpreis von 800 Euro angesetzt.

Nebel- und Mondscheinlandschaften waren die Spezialität des Münchner Malers Karl Heilmayer (1829 – 1908). Der Sohn des Hofschauspielers und Landschaftsmalers Emil Heilmayer studierte zunächst an der königlichen Akademie der Künste in München, bevor er sich als Autodidakt weiterbildete und auf der Suche nach malerischen Landschaften Südtirol und Italien, Frankreich und Belgien durchreiste. Auch in Oberbayern fand er immer wieder Motive, die allen Kriterien eines romantischen und sublimen Motivs entsprachen. Diese faszinierende Lichtstimmung am Königssee, taxiert auf 800 Euro, ist ein Beispiel dafür.

Auktion München Landschaft Gemälde 19. Jahrhundert Halberg-Krauss

Auktion München Landschaft Gemälde 19. Jahrhundert Halberg-Krauss

Das Zusammenspiel von Licht, Luft und Wolken  war das Lebensthema von Fritz Halberg-Krauss (1874 – 1951). Von ihm werden gleich zwei Gemälde in der Fundgrube-Auktion angeboten, “Schäfer mit Herde” (oben, Schätzpreis: 160 Euro) und “Landschaft” (Schätzpreis 140 Euro).

Der gebürtige Unterfranke, der nie eine Malschule absolvierte, bildete sein künstlerisches Auge an den Landschafts- und Lichtstimmungen im Münchner Umland. Großen Einfluss auf sein Werk hatte die Schule von Barbizon und die dort etablierte   Plein-Air-Malerei. Halberg-Kraus gilt als letzter wirklicher Repräsentant der alten Münchner Schule; er starb 1951 in Prien am Chiemsee. In der Fundgrube-Auktion werden gleich zwei von Wolkenstimmungen geprägte Landschaftsgemälde angeboten, sie sind mit Schätzpreisen von 140 und 160 Euro angesetzt.

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Monogrammist C.W. (Carl Wuttke, 1849 – 1927): Landschaft mit Häusern, datiert 1892. Schätzpreis: 400 Euro

 

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