
Im Blickpunkt am 3. Juli: Eine Straßenszene von Isaac Israëls
In der Sommer-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen liegt ein großer Schwerpunkt erneut auf Schmuck: 230 Positionen umfassen von historischen Pretiosen aus den 1860er bis 1920er Jahren über phantasievolle Broschen mit Tier- und Pflanzenmotiven
Schmuck bis hin zu klassischen Stücken mit Perlen, Diamanten und Farbedelsteinen. Doch auch darüber hinaus warten hochkarätigste Highlights auf die Bieter – von einer privaten Sammlung an Teekännchen aus dem 18. Jahrhundert bis zu Keramiken von Pablo Picasso. Weiteres Highlight: Ein Werk des niederländischen Impressionisten Isaac Israëls (1865 – 1934) .
Isaac Israëls: Schon als junger Maler gefeiert
Dieser wurde schon als Jugendlicher als künstlerische Sensation angesehen. Sein Vater, ebenfalls ein gefragter Maler, förderte das Talent seines Sohnes, richtete ihm in Den Haag ein eigenes Atelier ein und besuchte mit ihm ab 1878 jährlich den Pariser Salon. Mit 16 ging Isaac Israëls mit seinen ersten Bildern in die Öffentlichkeit; mit 20 erhielt eine seiner Arbeiten einen Preis in Paris.
Umzug nach Amsterdam
Mit 22 allerdings kehrte Isaac Israëls seinem Elternhaus, seiner bisherigen künstlerischen Ausrichtung und dem eher konservativen Den Haag den Rücken und zog nach Amsterdam. 1876 hatte die Stadt mit dem Nordseekanal einen schiffbaren, unmittelbaren Zugang zum offenen Meer erhalten. In ihrem Hafen ankerten nun internationale Handelsschiffe, der wirtschaftliche und auch kulturelle Aufschwung war immens: In nur 30 Jahren verdoppelte sich die Bevölkerung. Das Netzwerk an Kanälen und Eisenbahnlinien wurde erweitert, das Rijksmuseum und der Hauptbahnhof erbaut, das Stadtgebiet vergrößert, Fabriken und Arbeiterviertel errichtet.
Die Großstadt bei Nacht
Moderne Gasbeleuchtung machte das Flanieren entlang von Grachten und Geschäften auch in den Abendstunden zum Vergnügen. Das Leben in den Straßen pulsierte bis tief in die Nacht. Isaac Israëls tauchte mit Begeisterung in diese strahlende, unverbindliche Welt ein. Bis in die 1890er Jahre hinein wurde sie zu seinem Hauptmotiv, das er in einer ganz eigenen Spielart des urbanen Impressionismus wieder und wieder aufgriff.
„Isaac zeichnet mit leichten, eher nervösen Strichen und Streifen. Alles ist eher lose miteinander verbunden. Er deutet Dinge an, schnell und kurz, aber ausreichend, um das zu erfassen, was seine scharfsinnige Beobachtung für wichtig hält.“
Isaac Israëls Malerfreund Huib Luns über dessen Maltechnik in den frühen Amsterdamer Jahren.
Isaac Israëls und die Faszination der Dunkelheit
Gerade die Bilder aus den ersten Amsterdamer Jahren sind häufig entweder Nachtstücke oder in eher dunkle Lichtstimmungen gehüllt. Das bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen vorliegende Gemälde „Damen auf der Straße“ bildet da keine Ausnahme. Nur im Hintergrund lässt sich, in einem Spalt zwischen zwei Häusern, der offene Himmel erahnen. Die sich links und rechts davon aufbauenden Häuserfassaden verstellen jedoch gleichsam das Sonnenlicht. Frauen mehrerer Altersstufen und Gesellschaftsschichten hasten vorüber: Links im Bild ist ein Dienstmädchen zu erkennen, rechts ein Backfisch mit noch kurzem Rock und zwei erwachsenen Begleiterinnen.
Auf Augenhöhe mit den Figuren
Ein weiteres Spezifikum von Israëls Arbeiten in diesen Jahren ist das unmittelbare Einbeziehen des Betrachters: Der Kontakt zu den gemalten Figuren ist so direkt, als säße man in einem Straßencafé oder stünde, wie hier, mitten im Geschehen und könnte fast den Atem der vorüber hastenden Frau im Vordergrund spüren. In den späten 1880er und frühen 1890er Jahren war Israëls vor allem mit dem Skizzenbuch in den Amsterdamer Straßen unterwegs. Gegenüber eines von ihm besonders geschätzten Hutgeschäfts hatte er sich sogar eine Wohnung gemietet, um von dort aus das Leben beobachten zu können. 1894 erwarb er erstmals eine Lizenz, die ihm in der Stadt das Malen unter freiem Himmel erlaubte. Ab diesem Zeitpunkt wurden seine Bilder durchgehend wieder heller.
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