Top-Ergebnisse der Sommer-Auktion (II): Porzellansammlung, Glas, Silber

Die private Sammlung eines Münchner Porzellanliebhabers markierte nicht nur im Hinblick auf die vor allem aus Nymphenburg stammenden Manufakturobjekte des 18. bis 20. Jahrhunderts ein absolutes Highlight der Auktion am 1. Juli. Die Kollektion, die Stücke quer durch die Geschichte der einstmals königlichen Porzellanmanufaktur enthielt, konnte zu 75 % verkauft werden. Sie erbrachte in der Summe über 60.000 Euro*.

Kratervasen, Ansichtentassen und ein Altmeister

Besonders eindrucksvolle Steigerungen verzeichneten ein Paar Kratervasen mit königsblauem Fond aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das für 4.300 Euro* in den internationalen Kunsthandel ging, sowie diverse ebenfalls auf diese Zeit zurückgehende Ansichtentassen.

Kratervasen Porzellan Nymphenburg Auktion Scheublein

Ein Paar Kratervasen. Nymphenburg, 1. Hälfte 19. Jh. :Vase Nr. 20 mit Frauenkopfhenkeln. Ergebnis 4.300 Euro*

Besonders hervorzuheben sind hier eine auf 250 Euro taxierte Bouillontasse mit der Darstellung eines Münchner Stadtpalais, die bis auf 1.270 Euro* kletterte, sowie ein Bouillonbecher mit Ansicht des Starnberger Sees, der sich von 120 bis auf 700 Euro* steigerte.

Ansichtentasse Nymphenburg Auktion München Scheublein

Ansichtentasse “Münchner Stadtpalais” mit Untertasse. Porzellanmanufaktur Nymphenburg, wohl 1840. Ergebnis 1.270 Euro*

Ansichtentasse Nymphenburg Auktion München Scheublein

Ansichtentasse “Starnberger See” mit Untertasse. 1. Viertel 19. Jh., Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Ergebnis 700 Euro*.

Zwei Mokkatassen mit textil anmutenden Dekoren verdreifachten ihren Schätzpreis und wurden für 460 Euro* zugeschlagen.

Mokkatassen textiles Dekor Nymphenburg Auktion München Scheublein

Zwei Mokkatassen mit textil inspirierten Dekoren. Porzellanmanufaktur Nymphenburg, Ergebnis 460 Euro*.

Das Spitzenlos der Sammlung allerdings war kein Porzellanobjekt, sondern ein altmeisterliches Gemälde: Ein Herrenporträt, das möglicherweise den Prinzen Johann Theodor von Bayern zeigt, konnte seinen Schätzpreis verachtfachen und ging für 11.000 Euro* in den musealen Bereich.

Johann Theodor Prinz von Bayern Auktion Scheublein

Herrenporträt (Bildnis des Johann Theodor Prinz von Bayern), 18. Jh. Ergebnis 11.000 Euro*

Überraschung beim Glas

Zu den Überraschungslosen der Auktion gehörte eine in ihrer Farbgebung fast impressionistisch anmutende Jugendstilvase aus der experimentierfreudigen Glasmanufaktur Daum Frères in Nancy. Das knapp 15 Zentimeter hohe, unten bauchige Gefäß aus weiß und grün unterfangenem Glas mit orangen und gelben Aufschmelzungen konnte für ein vielfaches seines Schätzpreises zugeschlagen werden. Es erlöste knapp 14.000 Euro* und ging an einen privaten Liebhaber.

Vase Jugendstil Daum Auktion München Scheublein

Vase “Tulipes”, Daum, Nancy. Ergebnis 14.000 Euro*.

Gefäße zum Staunen beim Silber

Gleich das erste Los der Auktion, ein um 1700 in Tilsit angefertigter Münzdeckelhumpen, entwickelte sich zum Spitzenlos der Kategorie Silber. In die mit einer floralen Blattrankengravur verzierten Wandung, den Deckel und den Boden des Prunkgefäßes wurden insgesamt 14 Münzen eingelasssen, darunter Silbertaler des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen sowie von Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol.
Für 10.800 Euro* ging das kostbare Stück in den Kunsthandel.

Münzhumpen Auktion München Scheublein

Münzhumpen mit Deckel, Tilsit, um 1700. Silber, tlw. vergoldet. Ergebnis 10.800 Euro*. 

Ein silberner, in Augsburg zwischen 1805 und 1806 geschmiedeter Empire-Samowar ging für 8.300 Euro* ebenfalls in den Kunsthandel.

 

Samowar Silber Auktion München Scheublein

Empire-Samowar, Silber. Augsburg, 1805 – 1806. Ergebnis 8.300 Euro*

* Alle Angaben der Zuschlagspreise inkl. Aufgeld (27%) und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.

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