Ergebnisse der Frühjahrsauktion: Silber, Skulpturen, moderne Kunst

Generell sehr gefragt war in der Auktion am 24. März die Kategorie Silber. Zu Spitzenlosen allerdings entwickelten sich zwei Objekte, die eine große Ungewöhnlichkeit auszeichnet: Ein versilbertes Tablett der französischen Post-Surrealistin Claude Lalanne (1925 – 2019) mit einem applizierten Bambushalm in vergoldeter Bronze ging für 10.750 Euro* in den Kunsthandel. Ein privater Sammler begeisterte sich für ein Rechaud, das einst die Tafel des sächsischen Kurfürsten und späteren Königs Friedrich August III. von Sachsen (1750 – 1827) geziert hatte. Gravuren an der Unterseite des Objekts verweisen darauf, dass das Stück zur Dresdner Silberkammer gehörte, deren Bestand nach Ende des Zweiten Weltkriegs primär nach Russland gelangte; nur vereinzelte Objekte blieben in Deutschland zurück. Eines davon ist das vorliegende Rechaud, das nun 8.300 Euro* erzielte.

Dresdner Silberkammer Auktion München Scheublein

Ein Rechaud aus dem Dresdner Hofsilber. Ø 23 cm. Ca. 1.700 g inklusive Holzgriff. Es erzielte in der Frühjahrsauktion 8.300 Euro*

Skulpturen: Schönstes Art Déco

Optisch gesehen ist er zwar eher ein Salonlöwe als ein Tiger, dafür aber prägt die ungemein elegante Tierskulptur des Bildhauers Fritz Behn (1878 – 1970) die kühle, linienstarke Ästhetik der Art-Déco-Epoche durch und durch. Auch zahlreiche Bieter begeisterten sich für die 45 cm hohe Bronze und steigerten ihren Preis bis auf 15.200 Euro*, bevor ein privater Sammler den Zuschlag bekam.

Moderne Kunst: Eine minutiös ausgeführte Zeichnung

Zum Überraschungslos bei der zeitgenössischen Kunst entwickelte sich eine Zeichnung des Südtiroler Malers, Graphikers und Freskenspezialisten Karl Plattner (1919 – 1986). Der aus Mals im Oberen Vinschgau stammende Künstler arbeitete zunächst in seinem Heimatort sowie in der Bischofsstadt Brixen als Anstreicher, bevor er dort von dem Wiener Kunstprofessor Sebastian Fasal als Freskenmaler ausgebildet wurde. Nach einem Kunststudium ging er für rund zehn Jahre nach Brasilien. Danach trat er auch im Alpenraum verstärkt als Freskant in Erscheinung, beispielsweise im Salzburger Festspielhaus und in der Europakapelle an der Brennerautobahn. Ab Mitte der 1960er Jahre konzentrierte sich Plattner verstärkt auf Malerei und Graphik und lebte zwar in Mailand, fertigte aber auch in seiner Heimat zahlreiche Familienporträts an. Die Verbundenheit zwischen Plattner und Südtirol war auch in der Frühjahrsauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen zu spüren: Viele Interessenten aus der Provinz Bozen beteiligten sich am Gefecht um das für eine Zeichnung ungewöhnlich großformatige, dennoch aber bis ins kleinste Detail ausgeführte Blatt „Der runde Tisch“. Nach einem hitzigen Bietergefecht wurde es schließlich für knapp 14.000 Euro* zugeschlagen.

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