
Highlights der September-Auktion (II): Im Biergarten mit Max Liebermann
Passend zur in München anbrechenden Wies’n-Zeit setzt bei der Graphik eine Werkgruppe aus dem Schaffen Max Liebermanns (1847 – 1935) einen Schwerpunkt, die sich ebenfalls mit dem Biergenuss unter freiem Himmel beschäftigt: Darstellungen von Wirts- und Biergärten.
Biergärten – ein Lieblingsmotiv Max Liebermanns
Solche Wirtsgärten vom kastanienbestandenen bayerischen Biergarten bis zum Ausflugslokal am Wannsee waren Zeit seines Lebens ein immer wiederkehrendes Motiv von Max Liebermann (1847 – 1935). Auch während seiner Aufenthalte in den Niederlanden, wo er bis zum Ersten Weltkrieg über 40 Jahre hinweg seine Sommer verbrachte, zeichnete und malte er zahlreiche solcher Ausflugslokale. Die meisten wurden, wie die Spezialistin Lucy Watling von der Berliner Liebermann-Villa aufzeigt, im Bildtitel nicht näher spezifiziert, sondern hießen allgemein „Restaurationsgarten in Leiden“ oder „Biergarten in Laren“.
De Oude Vink – ein Gartencafé bei Leiden
Eine Lokalität aber nannte Max Liebermann immer wieder namentlich: „De Oude Vink“ („Der alte Fink“), ein Gartencafé am südwestlichen Stadtrand von Leiden in ausgesucht schöner Lage an der Einmündung des Korte Vliet-Kanals in einen Arm des Rheins. Nach Lucy Watling besuchte Max Liebermann das Restaurant wohl zum ersten Mal im Sommer 1905, fertigte mehrere Zeichnungen an und malte im Spätsommer dieses Jahres ein erstes, heute im Kunsthaus Zürich befindliches Gemälde.

Max Liebermann: Biergarten “De Oude Vink” bei Leiden, 1905. Kunsthaus Zürich / Wikiart, Public Domain
Idyll unter Bäumen
Prägnanterweise konzentriert sich Max Liebermann auf diesem Bild ganz auf den Wirtshausgarten mit seinen schattigen Bäumen und den grünen Tischen und Bänken. Die malerische Lage des Lokals dagegen spart er in diesem ersten Bild völlig aus; sie ist erst in einem zweiten, 1911 entstandenen Gemälde „De Oude Vink“ zu sehen, das das am Wasser gelegene Eck des Wirtsgartens in die umgebende Landschaft einbettet.
Der Biergarten als Bildraum
Bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen liegt eine Kohlezeichnung Max Liebermanns mit dem Titel „De Oude Vink“ vor, die ebenfalls keinerlei landschaftliche Umgebung zeigt, sondern die Strukturierung des Bildraums durch Bäume sowie wenige Möbel und Staffagefiguren untersucht.
Insofern ist zu vermuten, dass sie im Vorfeld des ersten „De Oude Vink“-Gemäldes im Sommer 1905 entstand. Eine ebenfalls angebotene Radierung Liebermanns zeigt einen weiteren Wirtsgarten, diesmal allerdings ist es ein typisch bayerischer Biergarten in Brannenburg (Schätzpreis 280 Euro).
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